Yvonnes Reisen

What a wonderful world!

Bostons Pfad der Unabhängigkeit

Ich habe herrlich geschlafen, umso mehr zucke ich zusammen, als kurz nach 7 Uhr mich Presslufthämmer wecken – gegenüber werden die nächsten Appartements gebaut. Das treibt mich aus dem Bett und schnell wieder auf die Straße.

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Auf der Suche nach einem Café, stoße ich eher zufällig auf ein bekanntes Frühstückslokal, bestelle mir Eier mit Würstchen und bin sicher, die Portion reicht für den ganzen Tag.

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Heute probiere ich Busfahren aus und bekomme einen ersten Eindruck von der Stadt, bevor ich Downtown erreiche.

Alle wichtigen Ereignisse der Kolonialgeschichte fanden in Neuengland statt beginnend mit der Landung der Pilgerväter auf der Mayflower 1620  und der ersten Besiedlung. 1632 wurde Boston Hauptstadt der Kolonie und schon 1635 wurde mit Harvard die erste Universität der USA gegründet.  Der Auftakt des Unabhängigkeitskrieges fand 1775 in Boston statt und hier wurde 1776 die Unanhängigkeitserklärung verlesen.
Viel Stoff also für mein heutiges Programm, auf dem der „Freedom Trail“ steht. ein durch eine rote Linie gekennzeichnete Strecke, die alle Sehenswürdigkeiten der amerikanischen Unabhängigkeitsgeschichte abdeckt.
Eine rote Ziegellinie verbindet alle Stationen und da ich ja Wegweiser in Form von gelben Pfeilen sehr mag, kann ich der Idee, dem Weg auf dieser Art zu folgen, absolut etwas abgewinnen.

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Ich starte am Boston Common, Stadtpark seit 1634. Hier begrüßen mich zunächst Dutzende von Eichhörnchen, die mich heute den ganzen Tag begleiten werden.

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Boston ist reich an Parks. Neun an der Zahl sind sie durch Alleen und Wasserwege miteinander verbunden und laden ein zum spazieren, genießen, picknicken und Musik hören. Straßenmusik spielt eine große Rolle und überall entdecke ich aufgestellte Klaviere , die zum spielen auffordern.

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Meine erste Station auf dem Freedom Trail ist das Massachusetts State House, dessen goldene Kuppel schon von weitem auf sich aufmerksam macht. Im Jahre 1798 erbaut, ist es schon damals ein Beispiel dafür gewesen, wie Baukosten aus dem Ruder laufen können. Mit fast 150.000 Dollar kostete es fünfmal soviel wie ursprünglich geplant.
Damals im Besitz eines wohlhabenden Händlers ist es nun der Regierungssitz von Massachusetts.

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Die Park Street Church ist leider geschlossen und so bewundere ich sie nur von außen mit ihrem 65 Meter hohen Kirchturm und verweile kurz auf einem der ältesten Friedhöfe Bostons, auf dem viele berühmte Bewohner dieser Stadt ihre letzte Ruhestätte fanden.

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Länger halte ich mich auf vor der Old City Hall. Direkt vor dem alten Rathaus positioniert steht eine Statue Benjamin Franklins, einem der Gründungsväter der USA. Man sagt, der Bildhauer habe die linke Gesichtshälfte des Mannes philosophisch und nachdenklich gestaltet und die rechte Seite lächelnd.

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Lange schaue ich ihm ins Gesicht und reflektiere, was ich über ihn gelesen habe. Geboren als Sohn eines Kerzenmachere hat Franklin viele Jahre als Drucker gearbeitet. Mit 42 Jahren zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück und ging in die Politik. Unterzeichnete die Unabhängigkeitserklärung mit und arbeite ebenso mit an der amerikanischen Verfassung. Einen Satz aus Wikipedia habe ich noch besonders vor Augen : „Franklin galt über lange Zeit hinweg als ein Musterbeispiel dafür, wie man sich aus eigener Kraft und mit Disziplin emporarbeiten kann“

Auch noch vor dem alten Rathaus fällt mein Blick auf einen Esel – das Maskottchen der Demokraten. Als 1828 der demokratische Präsidentschaftskandidat Andrew Jackson seinen Slogan „Lass das Volk entscheiden“ ins Leben rief, wurde er von seinen Gegnern als Esel bezeichnet. Jackson machte das beste daraus und druckte das Tier auf seine Wahlplakate. Für die Demokraten steht der Esel nach eigenen Angaben für Bescheidenheit, Gemütlichkeit , Tüchtigkeit , Mut und Liebenswürdigkeit.

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Zeit für mich, einmal zu googeln, wie in Massachusetts eigentlich gewählt wird. Ich erlebe keine Überraschung. Massachusetts ist eine absolute Hochburg der Demokraten und gilt als sehr liberaler Staat. Der Bundesstaat ist ein sehr starker Industriestandort und gehört zu den wohlhabendsten in den USA

An der nächsten Station tauche ich ein in die Geschichte der Boston Tea Party.
Hier im Old South Meeting House gab Samuel Adams am 16.12.1773 das Zeichen für das versenken von 342 britischen Kisten Tee im Bostoner Hafen als Protest gegen die willkürliche Besteuerung der britischen Kolonialpolitik.

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Am nächsten Gebäude auf dem Freedom Trail, dem „Old State House“ ist insbesondere der Balkon bemerkenswert. Denn hier wurde drei Jahre später, am 18.Juli 1776 das erste Mal die Unabhängigkeitserklärung proklamiert.

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Zeit für eine Pause. Zwar ist die Faneuil Hall ebenso geschichtsträchtig. Doch ich bin eher am quirligen Leben auf dem heutigen Marktplatz interessiert und gönne mir in die Sonne blinzelnd einen Kaffee und versuche innerlich etwas zur Ruhe zu kommen. Nachdem mir klar wird, dass ich keinen Druck habe und nichts „abzuarbeiten“ ist, beginne ich den Tag etwas mehr zu genießen. Strolche um imposante Gebäude herum und weiche ab vom Weg.

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Dann zünde in einer kleinen italienischen Kirche eine Kerze an, in Erinnerung an den Mann, der heute seinen Geburtstag feiern würde. Bin dankbar für die gemeinsame Zeit, aber auch glücklich im jetzt und heute für den großen Kreis meiner Familie und meiner Freunde, in dem ich mich geborgen und aufgehoben fühle.

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Ich tauche wieder ein in die Geschichte Bostons. Besichtige das älteste Gebäude , ein Wohnhaus aus dem Jahre 1680 und danach die älteste Kirche der Stadt – die Old North Church. Von hier wurde im Jahre 1775 das verabredete Signal gegeben, wenn die britischen Truppen im Anmarsch seien. Der Plan ging auf und die britische Einheit konnte geschlagen werden.

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Über eine eiserne Brücke geht es hinüber nach Charlestown, einem hübschen Stadtteil auf der anderen Seite des Charles River.

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Hier liegt das älteste sich noch im Dienst befindliche Kriegsschiff der Welt, die Fregatte USS Constitution

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Ich bin ehrlich, den Weg hierher habe ich weniger gewählt , weil ich an dem Kriegsschiff interessiert bin, sondern eher, weil kurz dahinter die Anlegestelle für die Charlestown – Boston Fähre liegt. Und tatsächlich erwische ich die nächste Fähre als letzte, bevor diese ablegt und genieße den wunderschönen Blick auf die Bostoner Skyline. Hier überwiegen zwar mehr die modernen Skyscraper – doch von Geschichte hatte ich heute genug.

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Am Hafen gönne ich mir einen kleinen Snack und ein Glas Weißwein und merke, wie müde ich bin.

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Und so laufe ich die knapp 3 Kilometer zu meiner Unterkunft zurück und falle ungeachtet der Uhrzeit – Sandmännchenzeit – in mein Bett

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Ankunft in Boston

  1. Marita Michels

    Liebe Frau Simon,
    Ich wünsche Ihnen weiterhin so schöne Erlebnisse und so gutes Wetter. Alles Liebe

  2. Johnf850

    I just like the helpful info you supply on your articles. I will bookmark your blog and take a look at once more here regularly. I’m somewhat sure Ill learn a lot of new stuff right right here! Best of luck for the following! bdadcedabgcc

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