New York, New York

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Vier Monate sind bereits vergangen seit der Feuerzeremonie in der Yoga-Shala im wunderbaren Samahita Retreat auf Koh Samui. Zeit für ein erstes Innehalten, um die eigenen Wünsche für das Jahr 2015 zu reflektieren.
Achtsam sein, geschehen lassen, entspannter werden, loslassen können – so stand es auf meinem Blatt, das ich dem Feuer als Wunsch an das Universum für dieses Jahr übergeben habe. Natürlich war dies viel einfacher aufgeschrieben, als umgesetzt und trotzdem ist ein wenig der während meiner Thailand-Reise gewonnenen inneren Ruhe geblieben. Ich gebe aber auch zu, das ist im Alltag nicht wirklich immer leicht und oft reibe ich mich noch an Dingen, Ereignissen und Gegebenheiten auf und verbrauche wertvolle Energie. Wer kennt das nicht?

Dann gab es ja noch die „realen“ Pläne, für die Weiterbildung an der IHK habe ich mich angemeldet. Der Gruppenkurs im Englisch war nicht so mein Fall, so dass ich es derzeit mit „do it yourself“ über Audio-, Video- und Printmedien versuche, meine Englisch zu verbessern.
Für die Schreibwerkstatt bin ich angemeldet (und natürlich überhaupt nicht vorbereitet …) und natürlich steht mein Lieblingsthema Reisen noch immer im Fokus.

Und tatsächlich ist es wieder soweit: eine neue Herausforderung wartet auf mich: New York, ich komme.
5 Tage und Nächte werde ich in Big Apple verbringen- und am liebsten würde ich euch alle wieder auf meine Reise mitnehmen.

Am späten Nachmittag des 29.4. landet mein Flieger auf dem Flughafen JFK. Es ist nicht meine erste Reise in die USA, aber meine erste Begegnung mit New York City. Ich bin aufgeregt und neugierig. Seit Tagen bin ich von Reiseführern, TripAdvisor-Empfehlungen, Newslettern und Stadtplänen umgeben, dabei habe ich schon heute im Gefühl, dass vor Ort alles ganz anders sein wird.
Viel zu lang st die Liste der Orte, die ich sehen möchte und vielleicht wird es doch das Beste sein, den Rat einer Freundin zu befolgen, die ein bisschen kopfschüttelnd auf meine fast minutiösen Tagespläne sah, mich einfach treiben zu lassen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, mich einzulassen auf diese Stadt.

Einiges steht trotzdem schon fest : natürlich der Central Park, der Times Square, die Fifth Avenue und ein Besuch bei Tiffany.
Abends die Aussicht vom Empire State Building genießen, mit dem Schiff einmal um Manhattan fahren.
In der Canal Street in China Town lecker essen, das Haus von Carry aus „Sex and the City“ im schönen Greenwich-Viertel suchen .
Über die Brooklyn-Bridge spazieren und mich vom Manhattaner Trubel in den Vierteln von Brooklyn erholen. Die Kirschblüte im Botanischen Garten bestaunen und am Abend auf einem Konzertkahn am Fuße der Brooklyn Bridge ein klassisches Klavierkonzert erleben.
Freitag Abend ins Metropolitan Museum of Art und Sonntag vielleicht zum Gospel-Konzertnach Harlem. Oh weh – ich merke schon, das ist nur ein Bruchteil der Dinge, die auf meinem Zettel stehen … Ich werde mich beschränken müssen.

Die Vorfreude kribbelt in mir, noch sind die Wettervorhersagen ausgesprochen freundlich und ich bin voller Energie.
Mein neuer Blog geht an den Start … see you soon …

Das Abenteuer beginnt

29.4.2014

Es ist Mittwoch – endlich Abreise. Ich wache zeitig auf – zu zeitig. Der Koffer ist schon seit gestern Abend gepackt, mein Katerbei einer Freundin in Pension und die Wohnung aufgeräumt. Mir ist ein wenig mulmig zu Mute. Das Gefühl kenne ich von meinen bisherigen Reisen nicht, aber spätestens seitdem ich letzten Samstag auf der Treppe in meiner Wohnung ausgerutscht bin , denke ich darüber nach , ob mir das Universum einen Wink geben wollte. Das Fazit , das ich daraus ziehe ist nicht , die Reise abzusagen sondern es einfach ein bisschen langsamer angehen zu lassen. So fahre ich völlig untypisch für mich nicht erst auf den letzten Drücker los und komme eine Stunde zu früh in meinem gebuchten Parkhaus in der Nähe vom Flughafen Tegel an. „Dein Parkplatz “ so der Name des von der Internet Suchmaschine empfohlenen Park – und Shuttleservice. Der Name ist Programm , denn jeder Neuankömmling wird hier von einem Berliner Original jovial geduzt und danach streng eingewiesen.
Zu viert fahren wir mit dem Kleinbus zum Flughafen hinüber. Ein Mann , der nach Málaga fliegt und sich am liebsten mir direkt nach New York anschließen möchte und ein etwas älteres Pärchen, das übers Wochenende nach Madrid fliegt. Die Frau bewundert meinen Mut, alleine nach Big Apple zu fliegen und schwärmt von der Stadt , in der sie bereits mit ihrem Mann gewesen ist. New York – für mich hört sich das immer nochehrfurcht einflößend an und ich bin schon sehr gespannt , welches Fazit mein Blog auf der letzten Seite am kommenden Dienstag aufweisen wird.

Beim Check in erlebe ich meine erste Schrecksekunde. Ich hab mich beim ausfüllen des ESTA Formulars vertippt und so kann der Computer meinen Pass nicht einlesen. Damit habe ich dann auch die Erklärung , warum ich gestern nicht online einchecken konnte
Das Problem ist schnell gelöst. Abflug ist an Gate A0 und irgendwie erinnert mich das an die Airforce One. Dreh ich eigentlich langsam durch ? 🙂
Nach einem entspannten Kaffee begebe ich mich zum Security Check. Der Beamte fragt mich streng , ob das mein Gepäck sei: nun ja eine Kamera , ein iPad , ein Kindle und ein Smartphone liegen in der Kiste vor mir … und bittet mich , ihm in einen anderen Sicherheitsbereich zu folgen. Gedanken stürzen auf mich ein. Was ist an meinem Gepäck auffällig , denn wir sind auf dem Weg zur Sprengstoffkontrolle . Doch er beruhigt mich , die Kontrolle erfolgt zufällig und wahllos. Die sympathische Frau, die meine elektronischen Geräte auf Sprengstoff untersucht , und ich sind uns schnell einig. Der Beamte wird durch mein rotes Haar ausgerechnet auf mich aufmerksam geworden sein. Dies bestreitet er natürlich vehement und kurze Zeit später sitze ich am Gate und warte auf den Abflug meiner Maschine nach JFK.

Mit vierzigminütiger Verspätung heben wir in Berlin ab und ich versuche einmal wieder meinen Körper auszutricksen , um dem Jetlag zu entgehen. So stopfe ich mir Stöpsel in die Ohren , setze meine Schlafmaske auf und stelle meine Uhr auf New Yorker Zeit um. Die nächsten vier Stunden verbringe ich in einer Art Schlafdämmer und verpasse das Mittagessen und die Kopfhörer. Die restliche Zeit des Fluges genieße ich es ich, endlich mal wieder in Ruhe ein Buch am Stück zu lesen Ich habe mich für Milena Mosers „Das Glück sieht immer anders aus “ entschieden und bin tief beeindruckt von der sehr offenen und ehrlichen Art der bekannten Schriftstellerin, über ihr Leben der letzten Jahre zu berichten. Vieles hat mich sehr berührt und mich an eigene Situationen erinnert. An Schicksalsschläge , denen man einfach nicht entgehen kann und das es keine Schande ist , nicht immer gleich und unversehrt aufzustehen und einfach weiterzumachen. Das Buch macht mir Mut, Veränderungen anzunehmen und mich weiter einzulassen , auf die Jahre , die noch vor mir liegen.
Besser hätte der Urlaub nicht beginnen können.

Ankunft in Big Apple

9 Stunden später landen wir in JFK. Das Wetter ist wunderbar.:blauer Himmel , Sonnenschein bei angenehmen 20 Grad. Die lange Schlange bei der Einreise schockt mich nicht , die hatte ich so erwartet. Nach 30 min habe ich die Passkontrolle hinter mir und muss einmal weder über mich selbst lachen. Ich hatte im Vorfeld ernsthaft überlegt , wie ich die Tinte vom Fingerabdruck nehmen wieder abgewischt bekomme. Oh weh und das mir , dem digitalen Junkie schlechthin. ..
Schockiert war ich von der Schlange am Taxistand , die schier endlos schien So konnte ich den einen oder anderen gut verstehen , der sich von einem Schwarztaxifahrer überreden ließ und davon brauste. 30 weitere Minuten später saß auch ich dann in einem lizensierten Cab mit fixpreis und staute mich Manhattan entgegen. Eine Stunde später und 67 Dollar leichter kam ich in meinem Hotel an und prallte erst einmal zurück. Das kleine italienische Hotelrestaurant erwies sich als sehr voller, sehr großer und sehr lauter Eingang ins Martha Washington Hotel. Die Lage des Hotels ist wirklich gut und das kleine Badezimmer frisch renoviert , aber damit hören die guten Nachrichten über das Zimmer , für dessen Preis vermutlich eine vierköpfige Familie ein Woche Urlaub auf Mallorca machen könnte , auf. Das Einzelzimmer sehr klein sein können , weiß ich spätestens seit London. Aber das noch nicht mal Platz für ein Schrank ist , fand ich schon recht bemerkenswert. Ich schaue auf eine Baustelle im Hinterhof und sehe zu, das ich so schnell wie möglich wieder auf der Straße stehe. Kurz nach 19 Uhr (in Deutschland 1 Uhr nachts ) ziehe ich mit meinem Stadtplan los und finde mich bemerkenswert schnell zurecht
Mein Weg führt mich zuerst zum Madison Square Park , den ich mir zwar deutlich größer vorgestellt hat , aber das Umfeld entschädigt mich für alles
Zunächst begrüßen mich quietschvergnügt jede Menge Eichhörnchen und ich stehe einmal wieder sprachlos da (meine esoterische Geschichte – ihr wisst schon ) und auch der Rest der Umgebung nimmt mich gefangen.

imageimage

Ich drehe mich staunend mit meiner Kamera einmal im Kreis. Das Flatiron aus dem Jahre 1920 mit seiner beeindruckenden Fassade leuchtet im Sonnenglanz und auch die anderen Hochhäuser funkeln um die Wette Skyscraper aus dem Beginn des Wolkenkratzerbaus und vermutlich genau deshalb mit so beeindruckender Ausstrahlung in ihrer eleganten Gestaltung säumen den Platz. .

Ich lasse mich treiben und bemerke , das ich rein zufällig auf der 5th Avenue gelandet bin und schon stehe ich unvermittelt vor dem Empire State Building. Direkt davonstehlend finde ich das Gebäude völlig unspektakulär , es wirkt nur aus der Ferne. Ich werfe einen Blick in die Art Deco Eingangshalle und beschließe, nicht der Versuchung nachzugebenund gleich am ersten Abend auf das Dach zu fahren. Dabei : die Schlange war echt kurz , doch ich bleibe stark.

imageimage

Dafür belohnt mich das Universum kurze Zeit später mit einem spektakulären Blick auf das Chrysler Gebäude. Wer sich an den Vorspann von Sex and the City erinnert , weiß wovon ich spreche. Spektakulär !!! Einzigartig!!!

image

Ich spaziere weiter und will mich gerade wundern , wieso hier die Bäume weihnachtlich geschmückt sind , als ich schnell bemerke , das ich mich am Rockefeller Center befinde. Was für ein riesiger Komplex, auch hier muss ich zwingend ein weiteresmal in Ruhe hin.

image
Ich beschließe, mich langsam auf den Rückweg zu begeben und stehe als nächstes vor der St. Patricks Cathedral.
image

Der Seiteneingang steht noch offen und so trete ich in den Bischofsitz von NY ein. Imposant und riesig wirkt die Kirche auf mich. Es ist um diese Zeit schon sehr ruhig. Ich zünde eine Kerze an und widme sie dem Menschen , mit dem ich diese Reise so gern gemeinsam unternommen hätte. Und tief im inneren weiß ich , er ist immer bei mir.
Ich verlasse die 5th Street und wandere die Madison Avenue Richtung Hotel.
Ich habe eine erstes Vorstellung von den Entfernungen und wie lang ein Block ist. Ich beginne , die noch vor mir liegenden Querstraßen zu zählen. Als es noch 17 sind , fällt mein Blick durch Zufall nach links und ich entdecke den Grand Central Terminal. Naja und wenn ich schon mal hier bin … Der 100 Jahre alte Bahnhof ist frisch saniert und zeigt sich in beachtlicher Größe und vor allem Schönheit. Zwischenzeitlich ist mir auch schon fast schlecht vor Hunger und so ignoriere ich die Preise und genieße einen Hamburger mit einem Glas Weißwein stilvoll bei Cipriani. Ich bekomme einen Platz mit einem tollen Blick in die Halle und lasse den Tag Revue passieren.
Ich würde mal sagen , nicht ganz schlecht für den Anfang 🙂

image

PS. Als ich das Restaurant verlasse , wird gerade ein Film in der Bahnhofshalle gedreht. Nur schade , das ich mich nicht mit amerikanischen Schauspielern auskenne
PPS. Fotos folgen. Jetzt bin ich einfach nur noch ko. Morgen ist auch noch ein Tag.

Gegensätze , die diese Stadt ausmachen

Die Zeitverschiebung lässt mich zeitig aufwachen. Den Hals verdrehend wage ich ein Blick in den Himmel und auch heute ist mir das Universum sehr gewogen – tiefblau und wolkenlos präsentiert er sich mir

Noch vor 9 Uhr stehe ich auf der Straße. Instinktiv lenken mich meine Schritte wieder zum zauberhaften Madison Square Park auf der Suche nach dem ersten Kaffee des Tages. Den hat hier auf der Straße jeder schnellen Schrittes laufend in der Hand.
Meine Wahl fällt auf -wie kann es an einem ersten Morgen in NYC anders sein – Starbucks und ich reihe mich in die lange Schlange der Koffeinjunckies ein. Mein Sandwich hab ich schnell verputzt und nehme meinen Kaffee ganz cool mit auf den Broadway. An der nächsten Ecke verschlucke ich mich laut hustend an dem Getränk. Das will also auch gelernt sein.

Ich erreiche den Timesquare und leide kurz an Reizüberflutung. Es blinkt und dröhnt aus allen Ecken. Dagegen scheint der Londoner Piccadilly Circus ein Ruhepol.

imageimage

Hier am Times Square befindet sich auch Planet Hollywood, bei dem ich schnell meinen New York Pass abholen möchte . Aber mit schnell ist hier gar nichts. Der nette Mann am Eingang schätzt die Wartezeit auf 35 min ein. Okay , dafür ist mir meine Zeit zu kostbar und ich ziehe zwei Blocks und 2 Querstraßen weiter zum NY Visitor Center. Die Schlange ist nicht wirklich kürzer , wird mir aber mit freien WLAN versüßt.

Wieder auf der Straße beschließe ich , die 15 Blocks bis zum Central Park zu gehen und schon liegt NY grüne Lunge vor mir. Staunend stehe ich davor und sofort werde ich angesprochen. Ein sympathischer Afroamerikaner will mich natürlich nur über den Park informieren, insbesondere darüber , wie gross dieser ist und wie lange man braucht , um alles zu Fuß zu erreichen. Dann kommt er auch schon zum Punkt , er möchte mir eine Rundfahrt durch den Park verkaufen. Meine Argumente : ich bin gut zu Fuß und außerdem bargeldlos, prallen an ihm ab. Ich könnte ja auch mit Kreditkarte bezahlen (das erwies sich leider zum Schluss als geschwindelt , sein Kumpel hat leider ausgerechnet heute seinen Kreditkartenleser zu Hause vergessen …) und er macht mir einen besonders guten Preis. Seine Begründung für den besonders guten Preis war zauberhaft. Klinsmann hat den Fußball in den USA populär gemacht und zur Weltmeisterschaft gab es daher selbst in NYC Public viewing. Egal , ich mag ihn und der Park ist wirklich riesig und außerdem ist es eine gute Gelegenheit , mein english zu improven :-). Und schon sitze ich im Wagen seines Fahrrades und lasse mich durch den Park chauffieren.

image

Er sprudelt über mit seinen Informationen , welche bekannten Filme im Park gedreht wurden. Von Madagaskar bis hin zu Harry und Sally. Wen er wüsste , das ich nicht einen einzigen davon gesehen habe 🙂
Der Park ist wirklich wundervoll und ich genieße den Ausflug und seine Komplimente zu meinem (schauerlichen ) englisch.
Überall blüht es, Musiker singen und spielen was das Zeug hält und die Sonne scheint dazu. Fast zu kitschig , um wahr zu sein

imageimageimage

Ich habe keine Lust, mich jetzt in das laute Midtown zu werfen und so kaufe ich eine 7 Days Metrokarte und steige in die Linie B Richtung Greenwich Village. London verwöhnt bin ich kurz irritiert , das es hier weder digitale Anzeigen noch Ansagen in der Bahn gibt und so versuche ich an den Haltestellen schnell zu erfassen , wo wir uns befinden. Instinktiv erwische ich die richtige Haltestelle und bin mitten drin im zauberhaften Greenwich Village. Der Name ist Gesetz. Was für ein zauberhaftes , verträumtes Viertel mit kleinen Geschäften , den braunen Häusern mit den gusseisernen Feuertreppen und ganz viel Grün.
Das fällt mir übrigens schon den ganzen Tag auf. Selbst auf dem Broadway gibt es überall kleine , liebevoll angelegte Oasen , in denen riesige Tulpen blühen. Man hat fast das Gefühl , die Stadtverwaltung liebt ihre Stadt.

Und ich habe den Eindruck , Fußgänger haben hier tatsächlich Vorfahrt. Schon gestern Abend bin ich fast schlafwandlerisch über jede Straße spaziert, während die Autos an der Ampel auf freie Fahrt warteten. Das ist auch heute so Selbst von der Hektik , vor der mich alle gewarnt haben , merke ich nichts. Meine eigene Ruhe ? May be 🙂

Natürlich bin ich hier auch auf den Spuren von Sex and the City unterwegs. Mein erster Anlaufpunkt ist die Magnolia bakery, in der Carry und ihre Freundinnen so manche Cupcakes verspeist haben. In Wahrheit ist dies eine Minibäckerei und der Tisch davor wohl eher dem Drehbuch geschuldet.
Als nächstes biege ich in die Perry Street ein. Wunderbar diese Häuser mit ihren bunten Vorgärten und den blühenden Bäumen davor. Nur die Nr. 66 sieht eher verlassen aus. Nachdem hier selbst Reisebusse hielten und sich Tausende von Touristen auf den braunen Stufen , die Carry so berühmt gemacht hat, haben fotografieren lassen, ist das Haus verwaist. Wem kann man es verdenken ?

imageimageimage

Ich höre eine Weile einer amerikanischen Reiseführern zu, die zu berichten weiß , das man hier um die 6000 Dollar pro Monat Miete bezahlt. Na das nenn ich mal ein angesagtes Viertel.

Es ist nach 13 Uhr – Time for Lunch. Beim Italiener um die Ecke nehme ich an einem Sonnentisch Platz , um rüde gefragt zu werden , ob ich denn reserviert habe. Habe ich natürlich nicht und schon finde ich mich im Schatten wieder
Auch nicht schlimm, so vertrage ich wenigstens das Glas Weißwein zu meiner Pasta besser 🙂

Nach dem Essen geht es weiter ins angesagte Meatpacking Viertel. Früher wurde hier tatsächlich Fleisch verarbeitet Heute finden sich hier angesagte Boutiquen und schöne Restaurants und Cafés.
Selbst Google hat hier sein New Yorker Büro eröffnet.

image
Und ein letztes Mal sei mir der Schlenker zu SatC erlaubt, denn hier im Viertel wohnte Samantha und genau das passte ausgesprochen gut zu ihr.

Nur eine Hauptstraße ist noch zu überqueren und ich bin im Riverside Park – ein Streifen am Hudson River , der zum flanieren , joggen oder Radfahrer einlädt und einen genialen Blick auf downtown und auf das neue One World Trade Center gewährt.

image

Weiter geht es zum Chelsea Market. In dem großen Backsteingebäude gibt es neben Cafés und Lebensmitteln auch sehr viel schönes Kunsthandwerk und natürlich Schmuck. Und so schlägt die kleine Elster in mir wieder zu. Ein Ring und ein Armreif , passend zu den Lieblingsteilen , deie ich heute auch trage , müssen mit (damit ist das Thema Tiffany vom Tisch, der Armreif besitzt auch kleine teure funkelnde Steinchen… ) Ich kaufe ihn von einer Bayerin, die vor 18 Jahren nach NY ausgewandert ist. Ihre Empfehlung für meine nächste Station ist die direkt über dem Chelsea Market verlaufende High Lane. Früher eine Hochbahn ist dies nun ebenfalls ein Park und ein echter Publikumsmagnet. Die Gleise sind mit Blumen bepflanzt und von hier oben hat man auch einen spektakulären Blick. An dem Einstein Motiv gerate ich in eine lustige Fotosession , von der ich mich anstecken lasse. Resultat nachstehend.

image

Mein nächstes Ziel hat sich ein wenig versteckt und so dauert es ein Weilchen , bis ich am Washington Square Park ankomme. Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Sehr französisch mutet es hier an mit einem Triumphbogen und einem Brunnen , der auch aus dem Jardin de Luxembourg ebenfalls in Paris stammen könnte. Ich suche mir einen sonnigen Platz auf den unzähligen Bänken und genieße den Auftritt von Marquese Marc , der kraftvoll und sehr angenehm neben aktuellen Titels aus den Charts „New York , New York “ und „My way‘ singt.
Habe ich schon erwähnt , wie wunderbar kitschige Momente sein können ? 🙂

imageimageimage

Die Uhr geht auf 19 Uhr zu. Der Akku meiner Kamera ist alle und mein eigener fast aufgebraucht. Eigentlich wollte ich noch nach Little Italy und Chinatown , doch die Vernunft sagt mir , dass eine Pause für Körper und Geist angesagt ist. So entscheide ich mich , zurück zum Hotel zu gehen , um aufzutanken und vielleicht noch einmal loszuziehen. Ich finde den Weg ohne Stadtplan und bin stolz wie Bolle. Schnell noch ein paar Flaschen Wasser im Seven Eleven eingepackt und dann endlich Beine ausgestreckt. Gleich gehe ich wieder los , gleich. … oder – Morgen ist auch noch Tag ….

image

Downtown Manhattan

Heute stehe ich schon 8 Uhr mit meiner Daunenjacke vor dem Hotel Es ist kälter als an den Vortagen , doch immerhin regnet es nicht. Frühstück bei Starbucks – das geht übrigens noch deutlich schneller als gestern – 50 Meter von meinem Hotel entfernt befindet sich die nächste Filiale. So zahlt es sich aus , das ich am Vorabend mal noch einen kleinen Around Check gemacht habe. Und ja ihr habt es sicher vermutet , ich bin gestern Abend nur noch faul in meinem Minizimmer geblieben

Beim ersten Kaffee des Tages lege ich mein Programm fest. Erstes Ziel : downtown.
Direkt um die Ecke befindet sich eine Metrostation und so stehe ich bald an der Cityhall . Eine Reihe von imposanten Gebäuden vom Anfang des 19. Jahrhunderts säumen einen Park. Eines davon fällt mir sofort ins Auge und ich weiß , ohne im Reiseführer nachschlagen zu müssen , das ist das Woolworth Building . Gerd , danke für den Tipp. Der Wolkenkratzer aus dem Jahre 1913 kommt definitiv in meine Top 3 der schönsten Skyscraper. Es bleibt dabei , für mich haben die alten Wolkenkratzer deutlich mehr Atmosphäre und Ausstrahlung als die neuen Glas -und Spiegelpaläste. . Und seit versichert , hier hat man den direkten Vergleich 🙂

image

Auf meinem weiteren Weg liegt die St. Pauls Chapel. Nach dem Attentat am 11.September 2001 diente die kleine Kapelle als Sammelstelle für die Nothelfer und ich bekomme das erste Mal am heutigen Tag Gänsehaut

Zwei Blocks weiter entdecke ich zwischen den Hochhausschluchten die kleine Trinity Church. Zeit für eine Kerze
Besonders beeindruckt mich der direkte angrenzende Friedhof. Mandelbäume und bunte Tulpen blühen um die Wette und geben dem Ort etwas fröhliches
Und überhaupt glaube ich , diese Jahreszeit ist die schönste , um die Stadt zu entdecken

imageimageimage

In der Wallstreet direkt um die Ecke – und von mir erstmal von allen Seiten eingekreist , hier klappt es mit der Orientierung nicht so super , befindet sich die New Yorker Börse , seit dem 11. September leider für die Öffentlichkeit gesperrt und gut bewacht. So sammeln sich die Menschen direkt gegenüber vor dem Federal Hall National Memorial und lassen sich vor George Washington , dem ersten Präsidenten der USA , fotografieren.

imageimageimage

Eigentlich ist mein nächstes Ziel Ground Zero, doch schon seit meinem Besuch in der St. Pauls Cathedral lässt mich ein beklemmtes Gefühl nicht wirklich los.
Zur Orientierung suche ich das sonst immer präsente One World Trade Center zu entdecken , doch die Wolkenkratzer lassen keinen Blick zu. So entferne ich mich immer mehr von dem Komplex und stehe eher mehr zufällig am Battery Park , hier legen die Fähren zur Freiheitsstatue ab. So ändere ich kurzfristig meinen Plan und setze über , obwohl ich die Lady doch schon gern in der Sonne strahlen hätte sehen wollen. Als ob das Universum mir mal wieder zugehört hat , reißt der Himmel auf und sowohl die Insel Manhattan als auch Lady Liberty präsentieren sich von ihrer schönsten Seite.

imageimage

Ich umrunde einmal die kleine Insel und hören mir dazu per Audioguide die Geschichte der Freiheitsstatue an
Vor meinem Abflug hörte ich einige warnende Stimmen , dass die Statue kleiner wäre als gedacht. Das kann ich nicht bestätigen, imposant steht sie seit 1876 auf ihrem Podest , 46 m hoch und 226 Tonnen schwer und verkündet Unabhängigkeit und Freiheit

Ich verspüre leichten Hunger und gönne mir eine Portion Fisch und Chips
Keine Sorge , die hab nicht aufgegessen und die nächsten zehn Jahre ist mein Bedarf nun auch gedeckt.

image

Über Ellis Island , der Insel die zwischen 1892 und immerhin 1954 !! als Quarantänestation für Einwanderer aus der ganzen Welt, geht es zurück nach Manhattan.
Eine Gruppe von Jugendlichen , vielleicht ein bisschen arrogant, präsentierten im Battery Park perfekten Breakdance. Ich wusste gar nicht, das der noch in ist.

imageimage

Von hier aus ist das neue komplex des WTC gut zu erkennen und ich begebe mich auf den Weg. 541 m hoch ist das neue Gebäude – eine neue amerikanische Rekordhöhe und die verspiegelte Fassade glänzt im Sonnenlicht. Der Turm wird von mehreren neuen Gebäuden ergänzt , die einen ganz neuen komplex ergeben , der wohl erst endgültig in 2020 fertiggestellt sein wird. Doch schon heute ist vor allem das One World Trade Center sehr imposant anzusehen und es scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite fasziniert mich der Bau , auf der anderen Seite stoßen mich Größe und die kühle Fassade ab.

image

Dann stehe ich an Ground Zero. Zwei große Brunnen mit Wasserfall und einem alles verschlingenden Loch in der Mitte symbolisieren stehen jeweils auf den Grundrissen der Zwillingstürmen. Rundum auf Stahlplatten sind die Namen all der Menschen , die hier ums Leben gekommen sind , eingraviert. Ich halte inne und erinnere mich. Genau wie jeder der den 11. September 2001 erlebt hat , weiß ich noch genau, wo ich war und mit was ich gerade beschäftigt war, als die Nachricht von dem Terroranschlag kam. Danach stand das Leben still und insbesondre an dem Ort , wo ich mich gerade befinde , war nichts mehr wie zuvor. Und heute stehen Hunderte von Menschen hier und machen lachend selfies vor Ground Zero. Bin ich zu hart ? Ist es nicht genau das , was wir tun sollten – uns vom Terror nicht unterbekommen lassen ? Oder ist es einfach mangelnder Respekt vor den Toten ? Ich mag es nicht beurteilen und verlasse nachdenklich diesen Ort. Die Bäume ringsum haben sich in ein zarten Grün gekleidet und irgendwie symbolisiert dies für mich Hoffnung und Neubeginn.

Und so geht auch mein Tag weiter. Nach einer kurzen Pause will ich mir zumindest einen kleinen Shoppingausflug gönnen und tauche ein in das Designer Outlet Century 21. Die Auswahl ist wirklich beeindruckend und die Angebote auch , doch gibt es hier keine Möglichkeit zum anprobieren. Das rettet meine Kreditkarte. Gottseidank. Eine Stunde in diesem Kaufhaus haben mein Bedarf an überfüllte Läden auch echt gedeckt.
Doch zum Times Square will ich trotzdem noch. Ich habe einen Gefallen versprochen , den ich gern einlösen möchte.
Also ab in die Metro zur Central Station.

Am Times Square ist im wahrsten Sinne die Hölle los und ich erledige kurz meinen Weg. Dieser Platz gehört definitiv nicht zu den von mir bevorzugten.

Einmal mit der Metro umsteigen und ich nehme mir kurz die Zeit , mich im Hotel umzuziehen und frisch zu machen
Und schon geht es wieder los. Mit der Metro zum Centralpark. Das Guggenheim Museum sehe ich leider nur noch von außen , es hat bereits geschlossen , denn es ist schon nach 19 Uhr. Ein kurzer Abstecher in den Central Park und ich stehe vorm Metropolitan Museum. Um diese Uhrzeit gibt es keine Schlangen mehr und schon bin ich drin. Ich geb es ja ehrlich zu. Eine der Gründe für meinen Freitag Abend Besuch ist das angekündigte klassische Konzert auf der Galerie. Dazu Cocktails und Häppchen. , ein bisschen dekadent – ich weiß . Dafür werd ich auch bestraft, die Galerie ist komplett überfüllt. Die Gäste sitzen an Tischen und ignorieren die Musik des kleinen Orchesters , das komplett akustisch untergeht.

imageimageimage
So schnappe ich mir einen Audioguide und stelle schnell fest , das Museum überfordert mich. Viel zu groß – auf 130.000 qm zeigt es seine Schätze von der Antike bis zur Gegenwart – stürzt es mich auf mich ein. Hier braucht man einen guten Plan, was man konkret sehen möchte . Den hab ich nicht und so streife ich durch die Räume und bewundere die Architektur.

imageimage
Als ich wieder auf der Straße stehe gönne ich mir erst einmal einen Hotdog
Kunst macht hungrig.

Auf zum vermeintlich letzten Punkt meines heute doch schon sehr langen Tages
Und da ich mit meinem 3 Dollar Hotdog mein Tagesbudget geschont habe, schnappe ich mir ein Taxi zum Rockefeller Center. Vorbei an allen exklusiven Marken , die die 5 th so zu bieten hat
Am Ticketschalter vom Top of the Rock – der Aussichtsplattform in der 67. Etage bin ich allein und strecke mit einem Gefühl von alles richtig gemacht meinen New York Pass vor. Ich weiß gar nicht wieso immer alle von langen Schlangen erzählen , man muss nur wissen , wann man kommt. Mein Hochgefühl hält keine Minute an – meine Besuchszeit auf dem Dach des Gebäudes wird mit 22 Uhr festgelegt. Ups – Hochmut kommt vor dem Fall. Was mache ich denn jetzt noch 1 1/2 Stunde ? Das Universum hat Mitleid mit mir. In der Weinbau auf der anderen Seite ist noch ein Platz an der Bar frei und so gönne ich mir einen chardonnay und schreibe schon mal in meinen Blog. Die Zeit vergeht schnell und ich stehe am Fahrstuhl Aber auch das ist nicht ganz so einfach. Zuerst komme ich mit da 50 anderen Besuchern ins Obergeschoss zur Sicherheitskontrolle ( Das gab es heute schon mal , bevor man auf die Fähre nach liberty Island kommt – das Sicherheitsbedürfnis der Amerikaner ist sehr stark zu spüren ). Und dann geht es in langen Schlangen zum Fahrstuhl auf das Dach. Das hört sich jetzt länger an , als es gedauert hat und dann war es geschafft: das Empire State Building und die glitzernde Stadt lagen in ihrer ganzen Pracht vor uns. Schnell ein paar Fotos geschossen

imageimage

Ob ich mir das gleiche Procedere am Tag noch einmal antue, um auf das Dach vom Empir State Building zu kommen, weiß ich jetzt noch nicht. Jetzt will ich nur noch in mein Bett.
Noch einmal ins Taxi investiert und dann verschwinde ich in mein kleines Zimmerchen. Gute Nacht New York ….

Brooklyn

Der Tag begrüßt mich mit strahlendem Sonnenschein. Beim Frühstück – natürlich Starbucks – schreibe ich mein gestriges Reisetagebuch. So ist es schon fast 10 Uhr als ich starte. Das Wetter lädt zu einer Bootstour rund um Manhattan ein und ich schlendre zur Metrostation Richtung Uptown. Die ist heute geschlossen, man soll doch erst in Richtung Downtown fahren und dann an der nächsten Haltestelle die Richtung wechseln. Darauf habe ich keine Lust und so beschließe ich , die 15 Blocks zu Fuß zu laufen und nehme Kurs auf die 5th Avenue. Ein paar Blocks weiter komme ich am Empire State Building vorbei. Vielleicht doch kurz hoch auf die Aussichtsplattform ? Das Wetter ist einfach zu schön und schon stehe ich in der Schlange und dann in der nächsten und dann in der nächsten. Sicherheitscheck , Kartenverkauf , Fahrstuhl bis zur 80. Etage. Die letzten 6 Stockwerke steigen wir die Treppe hoch. Wartezeit am Fahrstuhl 20 min.
Ich stelle mir kurz vor , wie die Geschichte in Schlaflos in Seattle verlaufen wäre, wenn sich die Protagonisten dem gleichen Prozedere unterzogen hätten. Ein Happyend hätte es wohl ganz sicher nicht gegeben.
Endlich habe ich die Plattform erreicht und die Stadt liegt weit ausgebreitet vor mir.
Das One World Trade Center wie ganz downtown haben sich noch vornehm in Nebel gehüllt, aber meiner Lieblingsgebäude strahlen um die Wette :

imageimageimage

Gut eine Stunde später stehe ich wieder auf der Straße und entscheide, dass die Zeit für eine Bootstour jetzt doch zu kurz wird
Immerhin soll der Tag heute Brooklyn gehören
Schon sitze ich wieder in der Metro und fahre zur Brooklyn Bridge
Oberhalb des Autoverkehrs befindet sich der Weg für Radfahrer und Fußgänger. Knapp 2 km lang ist der Weg von Downtown nach Brooklyn. Mir kommt er viel länger vor , denn fast minütlich drehe ich mich um, um die sich ständig verändernde Skyline von Manhattan zu bewundern.
Übrigens hier einmal der direkte Vergleich zwischen alt und neu. Woolworth Building und One World Trade Center. Jeder mag seinen Favoriten selbst bestimmen 😉

image

Auch die Brücke selbst ist ein architektonisches Wunderwerk und verleitet mich zu Dutzenden von Fotos.

imageimageimage

Auf der anderen Seite angekommen, folge ich dem Hinweis im Reiseführer und geh hinunter zum Brooklyn Bridge Park.

image
Hier sauge ich die großartige Skyline von Manhattan und die Schönheit der Brooklyn Brigde förmlich auf. In einem Parkrestaurant gönne ich mir einen Lachsburger und ein Bier und genieße diesen Moment.
Wenn es in Greenwich Village noch nicht passiert ist , so ist es doch spätestens jetzt um mich geschehen. I love New York

image
Um es mit Faust zu sagen : Augenblick verweile , du bist so schön. Naja oder so ähnlich. Ich würd so gern die Zeit anhalten , doch andererseits hat Brooklyn ja doch noch mehr zu bieten. Ich hol mir einen Kaffee to go und spaziere durch DUMBO. Down under the Manhattan Brigde Overpass. Naja ein ziemlich aufgedrehter Name , aber das Viertel ist sehenswert.
Ich habe die Größe von Brooklyn total unterschätzt , immerhin wäre es mit 2,5 Mio Einwohnern die viertgrößte Stadt der USA , und ich sehe ein , das der Weg zu meinem nächsten Ziel – dem botanische Garten – nicht einfach mal so zu Fuß zu erreichen ist.

Meine Metrowochenkarte – die hat sich echt schon bezahlt gemacht – funktioniert auch hier.

image

Ich erwische auf Anhieb die richtige Richtung – mein schlafwandlerischer Orientierungssinn verblüfft mich immer wieder aufs neu – und kurze Zeit später steige ich am Botanischen Garten aus. Die Idee , diesem heute einen Besuch zu machen , hatten neben mir noch zwei , drei(tausend ) andere. Eine endlose Schlange steht am Ticketschalter an. Der Eintritt ist im New York Pass inklusive und nachdem das mit der fastlane im Empire State Building leider nicht geklappt hat , versuche ich einfach nochmal mein Glück , zücke meine Karte und – bin drin. Sofort verstehe ich , warum sich soviele Menschen für den Besuch entschieden haben.
Ich behaupte , außerhalb von Japan , ist dies die umfangreichste und damit phantastischste Kirschblüte ever. Es ist GROßARTIG , unbeschreiblich , atemberaubend und wenn ich hier sowieso nicht schon so wenig quatschen würde , wäre ich einfach mal sprachlos.
Seht selbst ( und das ist ein Bruchteil der Fotos , die ich gemacht habe , ich könnte Alben damit füllen …. ).

imageimageimage
Als nächsten breiten sich Beete, was schreib ich , Felder von Tulpen in allen Farben von hell bis dunkel gepflanzt , vor mir auf und erinnern mich an den Keukenhof in Holland. Überhaupt ist hier alles sehr liebevoll angelegt. Teilweise nach Vorbildern englischer Gärten , das es eine helle Freude ist. Blumen – und Pflanzenfreunden geht hier das Herz auf.

imageimageimage

Irgendwann ist dann doch die Zeit des Abschiedes gekommen. Ich bummle noch ein bisschen durch das angrenzende Viertel , das im Reiseführer mit dem Berliner Prenzlauer Berg verglichen wird. Doch irgendwann werde ich fussmüde und fahr zurück zur Brooklyn Brigde.

Knapp 2 Stunden Zeit noch bis zum Konzert auf dem Kahn neben der Brooklyn Bridge. So schickt mich das Universum in eine kleine Weinbar, in der ich leckere italienische Pasta esse und deutschen Riesling dazu trinke – zur Hälfte des Preises in Manhattan und schon mal ein bisschen Tagebuch tippe
Bisher war der Tag einfach nur großartig !!!

Etwas zu frühe komme ich auf dem Knzertkahn „bargemusic“ an. Für das Kammermusikkonzert habe ich mir schon von Deutschland aus eine Karte gekauft. Die beiden Pianisten sind noch bei der Probe. Der Raum ist spartanisch eingerichtet und wohl auch schon etwas in die Jahre gekommen , aber er hat Atmosphäre. Auf meinem Platz in der zweiten Reihe liegt das Programm , mein Name handschriftlich darauf geschrieben – fast familiär. Hinter der kleinen Bühne befinden sich große Fenster mit Blick auf downtown Manhattan. Der offene Flügel versperrt zwar den Blick auf das World Trade Center , doch das hab ich schnell vergessen , so fasziniert bin ich von den beiden Pianisten , die auch nicht mehr ganz jung , doch ganz in ihrer Musik aufgehen.
Der Kahn schwankt leicht mit dem Klavierspiel und die Akustik ist bemerkenswert.
Auf dem Programm stehen zunächst Beethoven , Schumann und Brahms – wie passend. Lustig die kurze Einführung zu Schumanns Bilder aus dem Osten. Das habe nix mit Orient zu tun, was wohl als weit verbreitet gilt. Schumann ist ja in Zwickau geboren und das läge ja in ostdeutschland. Ich geh mir große Mühe , nicht laut zu lachen. Aber die Musik ist großartig. Beschwingt und passend zu meinem Tag.

imageimage

Nach der Pause , die wir alle draußen auf der Terrasse verbringen und die großartige Skyline fotografieren, geht es amerikanisch weiter Zunächst zeitgenössisch mit Eric Ewazen, von dem ich noch nie etwas gehört habe und leicht skeptisch die Musik erwarte : Cloud Forest lautet der Titel und ich bin äußerst angenehm überrascht. Zum Schluss Bernstein und danach tobender Applaus. Was für ein wunderbares Konzert.

Nach Manhattan zurück gönne ich mir ein Taxi. Den Alternativen zu Fuß zurück oder mit der Metro bin ich grad nicht so zugewandt und so bin ich schnell im Hotel. Der Tag soll nicht zu Ende gehen und so sitze ich hier mit einem Glas Rosé an der Bar .
Das Leben ist schön 🙂

imageimage

I’m not alone

I‘ m never alone

Strahlender Sonnenschein. Frühstück nicht bei Tiffany, dafür bei Starbucks und der vierte Tag beginnt.
Ich habe mich dazu entschlossen , einen Gottesdienst in Harlem zu besuchen, um ein bisschen von der Atmosphäre und dem Spirit mitzunehmen.
Die mächtigste und wichtigste Kirche von Harlem ist die Abyssininan Baptist Church.
Außerdem ist sie bekannt wegen ihres Gospelchores und so mache ich mich auf den Weg dorthin Schon von weitem sehe ich die Menschenmenge, die Einlass begehrt zum Sonntagsgottesdienst. Offensichtlich wurden Einlasskarten verteilt. Eine Frau bettelt eine der Ordnerin um 2 Karten an. Ihr Mann habe Geburtstag und wünscht sich so sehr, dem Ereignis beiwohnen zu dürfen. Rüde wird sie abgewiesen , warum sie denn dann so spät kämen. Kopfschüttelnd wende ich mich ab, das ist nicht meine Vorstellung von einem Gottesdienst.

Direkt um die Ecke befindet sich die kleine Gemeinde der Mother African Methodist Episcopal Church, deren Pfarrer mich freundlich begrüßt und zu meinem Platz in der Kirche begleitet. Die wenigsten hier scheinen wirklich zur Gemeinde zu gehören. Ich denke kurz darüber nach , wieder zu gehen. Ringsum mich klicken die Handys und Kameras. Aus Respekt vor dem Pfarrer und auch ein bisschen aus Neugierde bleibe ich sitzen. In den vorderen Reihen sitzen die schwarzen , schönen Frauen der Gemeinde. Männer entdecke ich wenige.
Dann beginnt der Gottesdienst mit einem gemeinsamen Lied, Der Pfarrer begrüßt uns mit den Worten „Beginnt den Tag mit einem Lächeln und begrüßt eure Nachbarn. “ und so gehen die Mitglieder der Gemeinde durch die Reihen und schütteln uns die Hände und auch wir begrüßen die hinter, vor und neben uns -eine schöne Atmosphäre entsteht.
Den Pfarrer scheint es nicht zu stören , das so viele Touristen in seiner Kirche sind. Er begrüßt die verschiedenen Nationalitäten. Spannenderweise kommt der größte Anteil aus Frankreich und Italien. Neben mir sitzt eine Kanadierin. Für Germany hebt neben mir nur einer seine Hand.
Nach den Ankündigungen ist Zeit für den Gospelchor. Es herrscht eine fröhliche Atmosphäre , alle klatschen mit , der Pfarrer wiegt im Takt mit und zum Schluss stehen wir alle vor Begeisterung auf. Der letzte Song hieß I m not alone – und so fühle ich mich auch in diesem Moment.
Dann kommt die Predigt. Es geht um das gefangen sein im Alltag ,darum negative Energie umzuwandeln und sich jeden Tag neu herauszufordern. Letzteres tut er auch mit voller Kraft. Der Pfarrer hat ein Mikro , aber er hätte es auf keinen Fall gebraucht. Er steigert sich in eine Art Ekstase, die ungefähr eine halbe Stunde dauert. Die eigene Gemeinde geht voll mit , es wird genickt , geklatscht und beigepflichtet. Dann ist es vorbei , der Pfarrer ist erschöpft und ehrlich – ich bin es auch und genieße die Stille auf der Straße.

image

Es ist warm geworden, fast zu warm für ausgedehntes sightseeing und so lasse mich ein wenig treiben. Am beeindruckenden City College of New York vorbei zum Trinity Church Cemetry, einem der ältesten und berühmtesten der Stadt. Je tiefer ich in den Stadtteil Harlem eindringe, um so weniger Touristen sind zu sehen. Es wird fast überall Spanisch gesprochen. Eine andere Welt.

image
Am Morris Jumel Mansion, ein schön restauriertes historischen Herrenhaus, das wohl eher in die Südstaaten passt und heute ein Museum ist, gönn ich mir im Schatten eine Pause. Direkt daneben befindet sich eine Reihe von zweistöckigen Bürgerhäusern im Kolonialstil. Man könnte meinen , Scarlett O Hara kommt gleich die Treppe hinunter. Stattdessen repariert ein Mann seine Türklingel …

imageimage

Ich habe komplett die Zeit vergessen und schon ist es Nachmittag Eigentlich sollte man an einem solchen Tag ans Meer fahren , aber der Blick auf die Karte desillusioniert mich – das ist wirklich zu weit.
So fahre ich zurück nach Midtown – die MoMA wartet auf mich.
Am Broadway kaufe ich mir schnell ein Cookie, das Frühstück ist echt schon lange her, und bin ein bisschen empört über den Preis. 4 Dollar für einen Keks, das ist schon heftig. Na gut , die Kilokalorien entsprechen sicher einer ganzen Mahlzeit 🙂

Zum erstenmal verwechsle ich die Hausnummer 11 mit der 11.street und wundere mich , warum ich mich so weit vom Broadway entferne. Auf der Karte war die MoMA viel zentraler eingezeichnet.
In einem Straßencafé frage ich nach. Alle diskutieren und schicken mich in die genau andere Richtung. Als ich ein bisschen vor mich hin maule , heißt es , das ist doch nicht so schlimm , es wäre ja ein sonniger Tag. Die haben gut reden und vermutlich noch keine 15 km in den Füßen.
Aber es nützt ja nix. Wie hieß es doch heute Morgen : Beginn den Tag mit einem Lächeln.

Spät komme ich bei der MoMA an. Der Vorteil ist , auch hier hat der große Besuchersnsturm schon nachgelassen. Der Nachteil : ich muss mich beschränken. Die Ausstellung umfasst 5 Etagen. Ich entscheide mich für die Malerei von 1880 bis 1940 und freue mich , viele alte Bekannte an den Wänden zu entdecken , die ich schon in Berlin gesehen habe, als die MoMA zu Besuch war.
Völlig irritiert bin ich vom ständigen Kameraklicken. Viele fotografieren jedes Bild Ein Japaner läuft mit seinem Handy von Kunstwerk zu Kunstwerk – ohne hinzuschauen fotografiert er jedes Bild.
Was mag das für einen Sinn haben ? Ein Katalog wäre sicher geeigneter. Absolut abstrus wird es , als zwei Mädchen ein Selfie vor einem Klimt machen. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu konservativ.
Viel zu spät entdecke ich den wunderschönen Skulpturengarten im Erdgeschoss, denn schon schließt das Museum. Die MoMA muss unbedingt auf meinen To do Zettel für meinen nächsten Besuch in NYC

imageimage
Ich bin entspannt genug für den Times Square. Auf den Ruby Red Stairs – einer Bühne mitten auf der Straße sitzen die Menschen und hören jungen Musikern zu , die sich hier für einen guten Zweck präsentieren. Teilweise sind wirklich beachtliche Stimmen dabei. Leider bin ich schon fast zu spät und erlebe nur noch wenige der Talente. Die Musik ist vorbei , die Menschen aber bleiben sitzen und bestaunen das quirlige Treiben und die bunten Leuchtreklamen am Times Square
Ich sitze mittendrin und schreibe diese Zeilen. Kaum zu glauben , das ich morgen schon zurückfliege …

image

Irgendwann kann nicht mehr sitzen und auch der Hunger treibt mich an.
An der 6th, Ecke 53. gibt es bestes Streetfood. Hier haben die Halal Guys ihren Stand , der immer dicht umlagert ist. Die Empfehlung habe ich schon von zu Hause mitgenommen Lieben Dank dafür. Mit meinem Teller Falafel of Rice setze ich mich wie alle anderen auf den Rand des Blumenkastens – eine gute Wahl.

Schon einmal so weit oben auf der 5th kann ich eigentlich noch kurz bei Tiffany vorbeischauen. Gut , das ich mir keinen Kaffee dafür gekauft habe , für die sehr übersichtliche Auslage hätte wohl ein Espresso gereicht. Zu Zeiten von Holly Golightly gab es da sicher mehr zu sehen.

image

Nächste Ecke der AppleStore 24h/7d. Das hat mir zwar schon mein Reiseführer im Central Park erzählt. Geglaubt habe ich das nicht , aber jetzt steh ich drin , Sonntag Abend 21 Uhr. Oh mein Gott, New York ist schon ein bisschen drüber oder Apple oder beide ?

Zeit für einen letzten Wein an der Bar im Hotel. Und da das hier so einfach ist , mit dem „Taxi“ rufen und auf die Straße laufen , sitze ich jetzt also hier und stoße an – auf die Stadt , auf das Leben und auf das, was noch kommt …

The End

Strahlender Sonnenschein (ich weiß , ich wiederhole mich ) der Tag verspricht heiß zu werden.
Ich checke zeitig aus , gebe meinen Koffer zur Aufbewahrung an der Rezeption ab und bestelle für heute Nachmittag das Taxi zum Flughafen.

Letztes Bagelfrühstück bei Starbucks. Heute wird irgendwie alles erst einmal das letztemal sein.
Ich überlege, wie ich die nächsten Stunden verbringen möchte. Downtown East stand noch auf meinem Programm. Mit der Metro fahre ich nach Soho. Hübsche Cafés und interessante Boutiquen säumen die Straßen. Es ist noch zu früh, die Geschäfte haben geschlossen. Gut für die Kreditkarte :-). An das Viertel schließt sich direkt „Little Italy“ an und little meint hier auch wirklich klein. Längst hat Chinatown sich ausgebreitet, die Viertel mischen sich , auch wenn sie streng gekennzeichnet sind

imageimage

Spätestens ab der Canalstreet taucht man ein in die asiatische Welt.

image
Am Fuße der Manhattan Brigde befindet sich der Mahayana Buddhist Temple, dem größten buddhistischen Temple in New York. Doch bevor ich Buddha einen Besuch abstatte, reizt mich die Brücke , die den Fluss zwischen Manhattan und Brooklyn überspannt. Längst nicht so schön wie die Brooklyn Brigde – direkt neben mir tobt die Metro und die Schnellstraße vorbei, der Fußweg ist mit einem Gitterzaun zum Fluss gesichert, aber der Weg erfüllt meine Hoffnung: ein letzter Blick auf die Brooklyn Brigde und auf das Ufer von Downtown. Noch immer kann ich mich an der Skyline nicht sattsehen.

image
Zurück zum Tempel und zu der goldenen Buddhastatue im Inneren. Ich verweile ein paar Minuten in dem Tempel. Erinnere mich an Thailand über den Jahreswechsel und empfinde Glück und Dankbarkeit über die vielfältigen Erfahrungen meiner letzten Reisen. Mögen noch viele interessante, schöne und prägende Reisen hinzukommen.

image

Ich bummle durch die Straßen von Chinatown. Mitten drin eine römisch / katholische Kirche. Wer mag diese hier im Viertel besuchen? Direkt gegenüber ein kleiner Stand mit einem Uhrmacher. Kurz entschlossen reiche ich ihm meine Uhr , deren Verschluss sich immer wieder öffnet und den zu Hause bisher niemand so recht reparieren konnte. Der Mann nickt , verlangt 6 Dollar und gibt die Uhr offensichtlich seinem Sohn zur Reparatur. Ich halte eine Weile die Luft an, die Uhr ist eine wertvolle Erinnerung und gehört zu mir – und schon bekomme ich sie wieder. Das Verschlussteil ist in Windeseile ausgetauscht , alles gut. Vertrauen zahlt sich aus.

Am nächsten Stand gibt es frische grüne Kokosnüsse. Ich bitte die Verkäuferin , mir eine zu öffnen. Einen Strohhalm gibt’s auch und ich bin ganz schön stolz , wie gut ich dann doch mit meinem Englisch klar komme – und …. steige in die falsche U Bahn ein. Eigentlich wollte ich dem Shopping noch eine Chance geben Gehört nicht , einmal bei Macys gewesen zu sein, zu einem New York Besuch dazu ? Aber das hat Universum hat wohl andere Pläne mit mir, es dauert eine ganze Weile bis ich im richtigen Zug in der richtigen Richtung sitze. Langsam beginnt die Zeit gegen mich zu arbeiten und ganz ehrlich , so richtig Lust zum shoppen hab ich auch nicht. So verschaffe ich mir einen kurzen Überblick , kann an einem Paar schwarzen Lackpumps nicht vorbeigehen und stehe wieder auf der Straße. Der Tag ist einfach zu schön , um ihn im Kaufhaus zu verbringen.

Schnell mit der Metro zurück zum Madison Park. Die letzte Fahrt mit meiner Wochenkarte klappt reibungslos und schon stehe ich wieder dort , wo vor knapp 5 Tagen mein Besuch begann. Ich kaufe mir wie so viele andere Streetfood am Stand – Hummus und Falafel, setze mich in die Sonne und staune einmal mehr das Flatiron Building an.

image

Es ist heiß geworden , den Kirschblüten sieht man die Hitze schon an und die Tulpen sind weit aufgeblüht. Noch ein paar wenige Tage und die Pracht wird vorbei sein. Für morgen ist Regen angesagt. Es war die beste aller Reisezeiten für meinen Trip nach New York.

Der Portier bringt mich und meinen Koffer zum schon vor dem Eingang wartenden Taxifahrer Time to say goodby. Oder lieber – see you soon?
Es ist verrückt , obwohl die Tage randvoll gefüllt waren und ich sicher mehr als 100 km zu Fuß unterwegs war , fühle ich mich total entspannt und sogar ein bisschen erholt. Die Stadt hat mich an ihrer Energie teilhaben lassen.

image

Und so sitze ich nun auf dem Flughafen JFK und lasse die Tage noch einmal Revue passieren. Mein Reisetagebuch hilft mir dabei. Ich bin froh darüber , die Spiegelreflexkamera dabei gehabt zu haben. Auch wenn meine Schulter ihr Gewicht so manches Mal verflucht hat, sind es schöne Erinnerungen geworden und die Suche nach dem schönsten Motiv hat mir viel Freude bereitet.

Zeit für einen kleinen Rückblick – wirklich nur einen kleinen.
Es war eine tolle Zeit hier. Vermutlich würd ich alles wieder so machen. Das nächste Mal kann ich es etwas entspannter angehen. Dann hat man vermutlich nicht mehr das Gefühl , etwas zu verpassen. Für mich glaub ich , dass ich den Spagat zwischen Plan und entspannten sich treiben lassen, gut gemeistert habe.
Meine Tipps für einen ersten New York Besuch : unbedingt Greenwich Village, auch wenn ich mich wiederhole. Meatpacking District, die Highlane und der River Park. Auch wenn man Manhattan nicht verlassen möchte , einmal über die Brooklyn – Brigde laufen , am besten von Brooklyn nach Manhattan (hin geht es auch prima mit der Metro) , dann hat man die Skyline von Manhattan immer vor Augen. Der Botanische Garten in Brooklyn – insbesondere zur Kirschblüte ein Muss !!! Naja und all die anderen bekannten Sehenswürdigkeiten – aufzählen brauch ich sie wohl nicht. Eins nur : wenn man den Blick über die Stadt haben mag , dann am Tag aufs Empire State Building und nachts auf das Dach vom Rockefeller Center , wegen des Blicks auf das beleuchtete ESB. Den Tipp hab ich vorher auch bekommen – lohnt sich.

Ich bin reich an neuen Eindrücken. Viel mehr kann man wohl in so kurzer Zeit nicht verarbeiten
Jetzt sitze ich entspannt an Bord von Airberlin – höre die vertraut klingende deutsche Sprache und nehme mir einmal mehr vor , endlich mein Englisch zu verbessern. Mein Guide im Centerpark gab mir den Tipp , mit meinen Freunden in Deutschland Englisch zu sprechen. Also : Freiwillige vor.
Jetzt lehne ich mich entspannt zurück : Ready for take off.

PS. Wieder zu Hause, die Bahn streikt, der Verkehr hat sich auf die Autobahnen verlegt.So hab ich mich vom Stau zur Umleitung zum nächsten Stau gekämpft. Welcome at home. Ein bisschen Matsch im Kopf durch den jetlag, aber das gehört wohl dazu. Jetzt noch die letzten Fotos eingefügt, dann ist es so soweit …
Ich werde euch und den Blog vermissen :
THE END

… ging nie durch San Francisco in zeriss’nen Jeans

Es ist unglaublich, fünf Monate sind bereits seit meinem letzten Blogeintrag vergangen und nun ist es wieder soweit. Ich sitze – zumindest erst einmal gedanklich – wieder auf meinem gepackten Koffer. Am Sonntag geht die Reise los: diesmal nach San Francisco und Hawaii.

Und da der Refrain des wunderbaren Liedes von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York …“ weitergeht mit „ich war noch niemals auf Hawaii, ging nie durch San Francisco in zeriss’nen Jeans“, habe ich beschlossen, diesmal keinen neuen Blog zu starten, sondern einfach dort anzuknüpfen, wo ich im Mai geendet habe.

Der Udo-Jürgens-Faden meiner diesjährigen USA-Reise wurde mir übrigens erst viel später bewußt, geplant war dies so nicht …

Doch kurz die Geschichte von Beginn an … Seit Jahresanfang geplant und durch meinen New York Aufenthalt noch bestärkt, war es endlich an der Zeit, meine Englischkenntnisse zu verbessern. Der Einzelunterricht macht viel Spass, aber die Fortschritte waren mir einfach zu klein. So habe ich die Idee meines Englischlehrers aufgegriffen und mich mit den Möglichkeiten von Sprachreisen beschäftigt. Google warf bei dem Suchbegriff Tausende von Möglichkeiten für 20 bis 29jährige Interessierte auf. Leider bin ich dort wohl nicht mehr so wirklich Zielgruppe. Der nächste Suchbegriff „Sprachreisen ab 40“ führte mich auf die Seiten für Senioren. Und auch dort fühlte ich mich nicht so super aufgehoben. Bis ich auf eine Agentur stieß, die weltweit Sprachreisen in Form von homestay vermittelt. Lerne und lebe beim Lehrer, so lange du willst, mit welchen Schwerpunkten du willst und wo du willst.
Die Idee fand ich gut, nun mußte nur noch das Reiseziel gefunden werden.

Zu diesem Zeitpunkt fiel mir ein Buch in die Hände. „Das Café am Rande der Welt“ – eine Erzählung über den Sinn des Lebens. Ein wundervolles Buch über Wendepunkte im Leben, das mich so berührte, dass ich sofort auch die Fortsetzung „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“ gelesen habe. Ort des Geschehens: Hawaii, so großartig und in allen Facetten beschrieben und schnell war klar, da möchte ich hin.
Als ich die Bücher im Sommer las, dachte ich noch, die beiden Bücher haben mich gefunden, weil sie gerade so wunderbar in meine Lebensphase passen. Der Illusion habe ich mich bis zum letzten Wochenende hingegeben, als ich laut lachend vor dem Spiegel-Bestseller-Regal in meiner Buchhandlung stand und das Buch auf Platz 1 fand…

Meine geografischen Kenntnisse reichten soweit, dass ich zumindest wußte, dass die hawaiianischen Inseln vor der Westküste der USA liegen. Wenn mir zu dem Zeitpunkt klar gewesen wäre, dass es von dort noch einmal sechs Flugstunden sind… Meine Entscheidung war vor dieser Erkenntnis gefallen und da ich Hawaii nicht in Einklang bringen konnte, mit Englischunterricht in geschlossenen Räumen, habe ich mich entschlossen, auf dem Weg dahin einen Stopover einzulegen. Naja und San Francisco steht auf meiner „Weltreisen-Liste“ ziemlich weit oben und wer sagt eigentlich, dass man diese nicht in Etappen zurücklegen kann.

Von da an war es leicht. Die Agentur hat mir eine Lehrerin in San Franciso vermittelt. Leben in der Family, lernen und gemeinsame Aktivitäten stehen auf dem Programm. Wenn mir das jemand noch vor einem Jahr erzählt hätte – soviel Nähe, ich bin schon sehr gespannt, wie es mir damit gehen wird.

Google führte mich weiter zu „Hawaii.de“, einer Agentur in Süddeutschland, die sich auf Hawaii-Reisen spezialisiert hat und damit wirbt, nichts anzubieten, was sie nicht selbst kennt. Dort werde ich jetzt bestimmt geführt, als die Kundin mit der schnellsten Buchung. Meine Wünsche, 2 Inseln, aber nicht Big Island (Skyscraper gab es in NYC ausreichend), indivduelle Hotels und Reisetipps wurden schnell erfüllt und es gab keinen Grund, lange darüber nachzudenken. Belohnt wurde ich mit einem individuellen Reiseführer, den ich von dem Reisebüro erhielt – Preisaufdruck: unbezahlbar – herrlich. So werde ich 5 Tage auf Maui – „The Magic Isle“ und 4 Tage auf Kauai, die wegen ihrer üppigen Vegetation auch Garteninsel genannt wird – verbringen. Unterwegs im Jeep – ohne Mietwagen geht da gar nichts, so der Hinweis der Agentur – werde ich die Inseln erkunden, von denen ich heute noch so gar nichts weiß. Eine der verrücktesten Ideen, die ich je hatte.

Und euch möchte ich gern alle wieder mitnehmen. Nie war ich so wenig vorbereitet auf eine Reise wie diese -aber vielleicht macht es das diesmal auch aus. Noch habe ich auch keine Ahnung, ob ich wieder so regelmäßig schreiben werde, wie während meiner letzten Reisen. In San Francisco ist der Schwerpunkt ja eher die englische Sprache. Nein, keine Sorge – zum englischen Blog reicht es noch lange nicht und vielleicht werden es in Hawaii ja eher lange Strandspaziergänge, die wenig Blogcontent ergeben. Wir werden sehen.

Auf jeden Fall kommen in meinen Koffer die zeriss’nen Jeans, die Mode macht es ja möglich und verrückt, ja verrückt ist die Reise auf jeden Fall.

San Francisco mit Familienanschluss

Seit über 24 Stunden bin ich nun wach und noch immer nicht müde (oder besser nicht mehr)? 9 Stunden Zeitverschiebung trennen mich von Germany und so ist es hier Mitternacht , während zu Hause der erste Montagmorgenbürokaffee sicher schon getrunken ist.

Der knapp zwölfstündige Flug von Frankfurt nach San Francisco verlief ereignislos. Auf einer Skala von 1 bis 5 erhält United Airlines von mir eine gesichtslose 3. Mehr lohnt nicht darüber zu berichten.

Einreise in die USA – In New York vor kurzem bereits praktiziert, also bin ich schon ein alter Hase. Ich freue mich , dass ich nur eine halbe Stunde benötige , bis ich den notwendigen Stempel erhalte und mache ein bisschen Smalltalk am Einreiseschalter. Das unterscheidet SF schon mal sehr von NYC – die Beamten hier lächeln und freuen sich mit mir , das ich nach SF noch nach Hawaii reise. Kurze Zeit später sitze ich bereits im Taxi.

Der Cambon Drive, dort wo meine Gasteltern wohnen, liegt etwas außerhalb. Die Appartmenthäuser beherbergen zum großen Teil Studenten , denn sie sind direkt neben der San Francisco University gelegen.
Der Zufall öffnet mir die Tür und schon klingle ich im elften Obergeschoss an der Tür von Jaffa und Jacov.
Herzlich werde ich sofort in den Arm genommen. Welcome to San Francisco.

Es ist , als ob wir uns schon Jahre kennen. 10 Minuten später sitzen wir schon beim Abendessen. Es gibt Rotwein und Pasta und wir reden über , was die Welt im innersten zusammenhält. Die beiden Anfang Sechszigjährigen sind gebürtig in Jerusalem (wollte ich da nicht eigentlich dieses Jahr hin ?) leben seit den Sechziger Jahren in den USA und haben drei Kinder. Eins davon lebt in Tel Aviv, eins ins New York !!! und eins in Los Angeles. Meine Gasteltern sind seit 40 Jahren zusammen. Im Mai hat für die beiden ein neuer Lebensabschnitt begonnen, denn nun sind beide zu Hause. Sie reisen viel – großartig – und dazwischen unterrichten sie englisch mit Familienanschluss.
Den Einstufungstest habe ich schon hinter mir , aber viel wichtiger war , dass wir eine großartige Kommunikation
hatten. Julian und Jutta – habt Dank für eure vorbereitenden Englischstunden mit mir.
Ich glaub , die nächsten 5 Tage werden total schön mit den Beiden und ich freu mich sehr , über meinen Schatten gesprungen zu sein.

Good Night und bis bald …:
image

Seite 1 von 3

Läuft mit WordPress & Theme erstellt von Anders Norén