Yvonnes Reisen

What a wonderful world!

Blue Mountains – hike, art and coffee

Auf der Suche nach einer Tour in die Blue Mountains entdecke ich eher zufällig eine neue Kategorie des online-Portal von AirBnB. Neben privaten Unterkünften kann man nun auch Unternehmungen buchen, die von Einheimischen angeboten werden. Und so stoße ich auf Peter de Jong, dessen Kombination einer Wanderung abseits der Touristenströme, dem Besuch einer Galerie gekrönt von Kaffeegenuss mich sehr anspricht.

 

Wir treffen uns frühmorgens in einem der Außenbezirke von Sydney. In dem Fall bedeutet „wir“ eine japanische Studentin, die gerade für „work & travel“ in Neuseeland weilt, unser Guide und ich. Vier Teilnehmer sind maximal mit ihm unterwegs. Wir beide haben heute das Glück, ihn für uns allein zu haben. Circa neunzig Minuten Autofahrt liegen vor uns, die wir gut zum kennenlernen nutzen. Peter nimmt sich gerade eine Auszeit als Lehrer und genießt die Ausflüge in die Berge. Seine Eltern sind vor vielen Jahren aus den Niederlanden nach Australien ausgewandert. Obwohl selbst hier geboren, pflegt er gern und oft den Kontakt nach Europa.

Bald erreichen wir die ausgedehnten Eukalyptuswälder der Blue Mountains. Sie gehören zum Weltnaturerbe und zählen definitiv zu den Highlights Australiens. Der Name beruht wohl auf den schieferblauen Dunst, der über den Bäumen schwebt und von dem feinen Öl stammt, den sie ausscheiden. Peter danach befragt zuckt er fröhlich mit den Schultern. „Australier sind nicht so kreativ in der Vergabe von Namen“ seine Antwort darauf.

Wir beginnen unsere Wanderung bei den Wenthworth Falls und werden direkt von einem Leiervogel begrüßt. Er ist ein großer Stimmenimitator und beschränkt sich dabei nicht nur auf seine Artgenossen, auch die Geräusche von Computerspielen gehören zu seinem Repertoire. Den Höhepunkt erreicht sein Konzert in einer Arie, die sich anhört, wie wenn wir an einem alten Transistorradio einen Kurzwellensender suchen. Wir schleichen uns im Dickicht an ihn heran. Kurz lüftet er den Schleier vor seinem Gesicht, um uns kritisch zu beäugen.
Was für ein Beginn der beeindruckenden Wanderung.

Das Gebirge besteht aus einem riesigen Sandsteinplateau, in das die Erosion tiefe Täler gegraben hat.
Der namensgebende Wasserfall, den wir von verschiedenen Seiten betrachten, stürzt 300 Meter in die Tiefe.

Eine herrliche Aussicht wechselt sich mit der nächsten ab.

Peter hat Sinn fürs Detail und so nehmen wir uns lange Zeit für die verschiedensten Fotomotive und umrunden so das Valley.

 

Gegen Mittag fahren wir weiter. Während wir die hübsche, aber sehr touristische Ortschaft Leura schnell hinter uns lassen, zieht es Peter ins eher unkonventionelle Katoomba. Hier besorgen wir uns frischen Wraps, die wir als take away für unseren Lunch einpacken.

Unterwegs stoppen wir an einem Aussichtspunkt, um die Three Sisters zu bewundern.

Als ich nach der Legende um die drei Felsnadeln, der Hauptattraktion der Blue Mountains frage, verleiert Peter schmunzelnd die Augen. „Willst du die wirklich hören?“ Na klar will ich. Die australische Traumzeitlegende besagt, dass hier drei Schwestern mit ihrem Vater, einem Zauberdoktor, lebten. Um seine Töchter vor einem aufdringlichen Jüngling zu schützen, verwandelte er sie in Felsen. Leider starb der Vater, bevor er seinen Zauber rückgängig machen konnte…

Um zu unserem Picknickplatz zu gelangen, steuert Peter auf eine unbefestigte Straße zu. Ockerfarbne Erde kontrastiert mit dem Grün der Pflanzen am Wegesrand. „Fast wie im Outback“ strahle ich unseren Guide an. Er bestätigt dies lächelnd: eine kleine Buscherfahrung, für diejenige, die das Outback noch nicht kennengelernt haben.

Kurze Zeit später geht es zu Fuß weiter. Vor einer beeindruckenden Felsformation bleibt er stehen und zeigt nach oben in eine Nische. „Ich dachte, Lunch haben wir hier“. Ungläubig schaue ich erst die steile Felswand, dann ihn an. Ich stelle ihm die Frage, welches Fach er eigentlich unterrichtet hat. Die Antwort überrascht mich jetzt nicht mehr wirklich. Peter ist Sportlehrer … und schon kraxeln wir nach oben.

Der Ausblick ist gigantisch, über den Abstieg denke ich noch nicht nach, sondern genieße meinen leckeren asiatischen Wrap.
Peter klettert nochmal schnell nach unten, um ein Foto von uns zu knipsen.

 

 

Tatsächlich überlebe auch ich den Abstieg und wir setzen unsere Wanderung fort.

 

Die Zeichnungen an manchen Bäumen stammen nicht von einem Künstler, wie wir vermuten, sondern von Insekten, die ihren Weg markieren.

Zurück in Katoomba besuchen wir die Lost Bear Gallery. Hier ist der Name Programm, denn ein Eisbär begrüßt uns direkt am Eingang.

Besonders beeindrucken mich die Bilder von David Middlebrock. Urheberrechtsbedingt kann ich hier leider kein Foto einfügen, aber einen Link zu seinen Werken : http://lostbeargallery.com.au/david-middlebrook-available-works

In einem Café, in dem die Bohnen frisch geröstet werden, genießen wir auf Empfehlung von Peter einen Flat White, bestehend aus einem besonders starken Espresso mit fast flüssigem Milchschaum gekrönt. Diese Mischung wird für den Rest der Reise ganz sicher zu meinem Lieblibgsgetränk.
Dann geht es schon zurück nach Strathfield. Viel zu schnell verrinnt die Zeit, die wir mit einer ganzen Menge Themen füllen.

Wieder in Darlinghurst angekommen, treffe ich mich mit Julie zum Abendessen. Wir haben uns bei der Weintour im Barossa Valley kennengelernt und verbringen nun einen entspannten Abend in ihrer Stadt. Mit einem Cocktail und Blick auf den Harbour klingt der wunderbare Tag aus.

 

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  1. Petra Landmann

    Liebe Yvo, wunderschöne Fotografien, allein die lohnen einen Blick in deine Reiseberichte! Schön, dass es dir gut geht. Genieße deine Weltenbummelei!
    Liebe Grüße von Petra & Ralf

  2. Da kann ich meinen Vorrednern (bzw. -schreibern) nur zustimmen.
    Weiterhin viel Freude und tolle Entdeckungen
    wünscht dir deine Sylvia

  3. I really enjoyed your description of the tour and I am so glad you enjoyed yourself. It’s always nice to have enthusiastic guests on the tour and to read your post is wonderful feedback for me. I actually understood much of your German but then I also translated some sections to English. Thank you again, your blog is beautifully written. Regards and happy travels in the future, Peter.
    Here is another link for David Middlebrook via his Instagram. https://www.instagram.com/david.middlebrook/

    • Yvonne

      Thanks for your great comment
      If I had known, your german is so good, we had have talked in my language 🙂
      If you are sometime in Germany, please be my guest
      And by the way, you was totally right, the word UBER comes really from the german word „über“ – unbelievable

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