Zeitig am Morgen starten wir nach Polonnaruwa, Sri Lankas zweiter Königsmetropole, das noch heute durch eindrucksvolle Monumente aufwartet. Zwischen 1017 und 1235 regierten hier insgesamt 15 Könige und 2 Königinnen. Nach dem Niedergang des Reiches wurde die Stadt fast vom Dschungel verschlungen. Auch hier gilt der Dank den Briten, die die ehemalige Königstadt Ende des 19. Jahrhunderts restaurierten. Genau wie Sigiriya gehört es heute zum UNESCO Weltkulturerbe. SONY DSC

Wir beginnen im Süden bei einer Klosterruine und einem freigelegten Gebäude, das einstmals eine Bibliothek gewesen sein könnte. SONY DSC Schriften in Stein gemeißelt Nördlich besichtigten wir die beeindruckenden Reste der Palastanlage mit einem Bad, der Audienzhalle und der Königlichen Ratshalle. SONY DSC Und da jedem König die Aufgabe oblag, den heiligen Zahn Buddhas sorgfältig aufzubewahren, findet man hier die Ruinen des ehemaligen Reliquienhaus . SONY DSC Gemeinsam mit meinem Fahrer spaziere ich durch die alte Königstadt. Die Tempel veranlassen uns, aus Respekt vor der Religion barfuß zu gehe. Noch immer haben sich meine Füße nicht an den heißen steinigen Boden gewöhnt und doch fühlt sich das Barfusslaufen richtig an. SONY DSC SONY DSC Zu den Stars von Polonnawura gehören die im 12. Jahrhundert aus einem länglichen Granit geschlagenen Buddha-Figuren. Hier verweilen wir und stellen Überlegungen an, wie diese so fein verarbeiteten Figuren wohl aus dem Stein geschlagen worden sein könnten. SONY DSC SONY DSC Letzte Station unserer Besichtigungstour ist ein Statuenhaus, bei denen mich insbesondere die lustigen Gnome an der Außenseite faszinieren. SONY DSC

Es ist schon weit nach Mittag, als wir wieder im Auto sitzen. Die Frage, ob ich erschöpft bin, verneine ich entschieden. Und obwohl unser Besichtigungs-programm für heute eigentlich beendet ist, schlägt mein Fahrer vor, in den Dschungel von Ritigala zu fahren. Ein weiteres Mal begegnet mir hier die Geschichte vom Affengeneral Hanuman, der den 766 m hohen Berg nach Sri Lanka gebracht hat, um lebensrettende Heilkräuter auf die Insel zu schaffen. Jahhundertelang war dieser Platz ein Refugium für Waldmönche. Ein Guide begleitet uns auf den Weg in die über 1000 Jahre alte Einsiedelei SONY DSC und erklärt uns, wie die 500 Mönche damals hier gelebt haben. Wir sehen Kreise, in denen meditierend gesessen wurde, SONY DSC eine „Badeanstalt“ mit einer übergroßen Wanne, in denen Kräuterbäder genommen wurden, Becken für Ölanwendungen und sonstiges Equipment, das mich stark an meine Panchakarma-Kur erinnert. SONY DSC Es gibt Ruinen einer Bibliothek und eines großer Speisesaal. Am faszinierendsten für mich sind zwei sich vielleicht im 100 Meter Abstand voneinander befindliche Steine. Hier  wurde der Meditationswalk durchgeführt. Mit kleinen Schritten bewegten sich die Mönche meditierend zwischen den Steinen hin und her – für mich wohl noch die gängigste Art, den Kopf völlig frei zu bekommen.

SONY DSC

Im Dschungel zeigt uns der Guide einen flachwurzelnden Baum, durch dessen dünne Wurzeln wie durch Kanäle Wasser fließt, das sich die Mönche nutzbar gemacht haben. SONY DSC Ganz allein sind wir an dem geheimnisvoll wirkenden Ort, Touristen verirren sich eher selten hierher, was ich persönlich sehr schade finde.

Auf der Rückfahrt wirkt mein Fahrer etwas angespannt und rückt auch bald heraus mit der Sprache:  in der einsetzenden Dämmerung kreuzen schon mal Elefanten hier den Weg.  Doch wir sehen keinen der Dickhäuter und kehren wohlbehalten in unser Hotel zurück.