Nach dem ersten gemeinsamen Frühstück fahren wir bei herrlichem Sonnenschein mit der METRO zum ersten Ausflug. Hier im Stadtteil Sunset fährt die Metro noch ebenerdig und sieht genauso aus wie die Straßenbahnen bei uns in Leipzig , bevor sie dann nach einigen Stationen unter der Erde verschwindet. Und obwohl die Stadt nicht so groß ist , brauchen wir doch 20 min bis zum Finanzdistrikt.
Hier mischen sich die Hochhäuser mit wunderbar restaurierten Villen und Gebäuden.

Unser Ziel ist die Maden Street – einst die „Herbertstraße“ von San Francisco – heute reihen sich in einer kleinen Fußgängerzone die großen Marken wie Gucchi aneinander und nur wenig erinnert noch an die Anfangsjahren dieser Stadt. Wir erwarten hier einen der unzähligen Guides von San Francisco zu einer Reise in die Vergangenheit.
Seit einigen Jahren werden zu den verschiedensten Themen unentgeltliche Stadtführungeh von zertifizieren Stadtführern angeboten , mit dem Ziel am Ende der Führung ,Spenden für die Stadtbibliothek einzunehmen. Eine großartige Idee.
Und so versetzt uns unser Guide zurück in die Zeit um 1848, als die Invasion der Goldgräber beginnt. Zuvor noch ein unscheinbares Fleckchen auf der Weltkarte , das zumeist aufgrund des dichten Nebels von den Seefahrern übersehen wurde, wird die Stadt fast über Nacht von den Glückssuchern überrollt. Waren es 1849 noch 25.000 Menschen, wurde die Zahl im Folgejahr schon fast verdoppelt. Und auf 90% Männer muss natürlich auch eine Antwort gefunden, die zum großen Teil in der Maden -Street liegt. Die Prostitution hat Hochkonjunktur und damit einen wichtigen Platz zur damaligen Zeit. Vergnüglich und interessant weiß der Guide zu berichten , doch teilweise auch so schnell , das es mir schwerfällt , ihn im jeden Fall zu folgen.

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Nach gut einer Stunde stehen wir wieder am Ausgangspunkt und entscheiden uns, der Geschichte weiter zu folgen.
Unser nächstes Ziel ist Chinatown. Der ältesten, berühmtesten und auch größten chinesischen Ansiedlung außerhalb Asien – und so tauchen wir ein in die engen Gassen. Unser Ziel die Portsmouth Street – dem „Wohnzimmer‘ der Chinesen – hier wird im Freien Karten gespielt , geschwatzt und gelebt. Die engen Wohnungen lassen ein Leben in den eigenen vier Wänden schwer zu und so wird dies nach draussen verlegt.
Wir treffen die nächste Stadtführern, die anknüpfend an die ersten Tour über die Ankunft der Chinesen in San Francisco zu berichten weiß. Mit dem Goldfieber kommt auch die Infrastruktur und damit der Bau der ersten transkontinentalen Eisenbahn mit Hilfe tausender chinesischer Arbeiter. Wir sehen die erste Telefonzentrale chinatowns , in der die Angestellten 1894 noch 1500 Bewohner namentlich kennen musste, besuchen einen chinesischen Tempel und lassen uns einführen in die Geheimnisse der chinesischen Küche.

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Apropos Küche – schon ist es 15 Uhr und wir suchen hungrig eines der unzähligen Restaurants auf. Unsere Wahl fällt auf eine kleine einfache Dim Sum Küche mit unglaublich leckeren gedämpften oder gekochten verschieden gefüllten Teigtaschen.

Um vor der Rushhour zu Hause zu sein , sitzen wir wenig später wieder in der Metro. Schon fast vergessen steht ja noch der klassische Englischunterricht an. Schade – denn für meinen großen Entdeckerdrang habe ich viel zu wenig gesehen , fast keine Fotos geschossen, aber der Fokus ist ja von mir selbst gesetzt. …

Weiter geht es bei einem Kaffee und Test Nr. 2, der ernüchternd feststellen lässt , mit Details hab ich es nicht so. Welch Überraschung. Um mich wieder etwas aufzubauen , hören wir gemeinsam eine interessante Rede über Wahrnehmung und Psychologie , schauen Jeopardy – eine Quizshow im Fernsehen – und später koche ich mit Yaffa in ihrer kleinen Küche eine Gemüsepfanne zum Abendessen.
Danach blättere ich mit ihr mein Gastgeschenk durch – ein englisches Kochbuch mit klassisch deutschen Rezepten – und ich versuche ihr zu erklären , was ein Pichelsteiner Eintopf ist – herrlich. In der Zwischenzeit beschäftigt sich Jacov mit dem Leipziger Immobilienmarkt auf Immoscout und lässt sich von mir gute Lagen zeigen.
Hab ich die beiden wirklich erst gestern kennengelernt?