Mit dem Skytrain geht es also wieder zurück zum Saphan Taksin und damit zu unserem Treffpunkt für den heutige Abend
Neben mir haben sich noch zwei Paare eingefunden, die gemeinsam mit unserer thailändischen Gästeführerin Chinatown bei Nacht erleben wollen.

So steigen wir zunächst ein in das öffentliche Expressboot auf dem Chan Phraya Richtung Saphan Put, dem Ausgangspunkt unseres kulinarischen Spaziergangs – denn darum wird es heute Abend gehen, um ein Fest der Garküchen.

Doch zunächst spazieren wir über den Blumenmarkt , auf dem mich die riesigen Bündel aus langstieligen roten Rosen besonders faszinieren
Zweimal am Tag frisch geschnitten kommen sie von Chang Mai auf den Markt

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Und bevor wir nach Chinatown gelangen, machen wir noch einen Abstecher nach Little India. Die schönsten Stoffe findet man hier, aber auch die typisch indischen Düfte liegen in der Luft. Und so dauert es nicht lange und wir erreichen unseren ersten Halt. An einem völlig unscheinbaren Strassenstand gibt es die besten Samoas – gebackenen Kartoffeltaschen – der Stadt.

Die nächste Etappe ist Wat Chakrawat – eine kleine beschauliche Tempelanlage.
Begeistert fotografiere ich meinen ersten Tempel , während die anderen nur müde abwinken. Thailanderprobt haben sie einfach schon zuviel Tempel auf die Speicherkarte ihres Fotoapparates gebannt, während ich ja noch ganz am Anfang stehe. Aber eigentlich sind wir hier wegen eines Riesenkrokodils hier, das sich der Legende nach einmal auf das Tempelgelände verirrt hat. Zumindest sein Vorvorfahre, denn die Geschichte stammt aus der Zeit , als es noch zahlreiche Echsen im Fluss Chao Phraya gab. Beeindruckend war dieses Krokodil auf jeden Fall…

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Nach einer kurzen Teepause geht es nun wirklich weiter nach Chinatown.
Es erwartet uns eine Symphonie aus Farben , Gerüchen, Lichtreklamen und dem üblichen Verkehrschaos
Während Chinatown während des Tages von emsigen Geschäftstreiben geprägt ist, übernehmen am Abend die verschiedensten Garküchen die Macht.
Stände mit frisch gepressten Granatapfelsaft wechseln sich ab mit offenen Grills und Suppenküchen.

In einer kleinen Seitenstraße nehmen wir Platz an zwei schnell zusammengeschobenen Plastiktischen und dazu passenden Hockern, als es auch schon mit den Köstlichkeiten los geht.
Wir starten mit Satéspiesschen mit Tamarindensauce.
Weiter geht es mit einem typischen chinesischen Gericht : Tit Pan – gebratene Nudeln mit Gemüse und duftenden Gewürzen – schön scharf – und wir haben uns für Garnelen dazu entschieden. Die Meinung am Tisch dazu gehen auseinander. Während das eine Pärchen gar nicht genug ausprobieren kann und miteinander mixt, nehmen es die beiden anderen nicht ganz so leicht. Das Essen trifft nicht ihren Geschmack , aber sie halten sich sehr tapfer.
Beim Nachtisch streike dann auch ich. Schon total vollgefuttert, ist die Kombination von Reisbällchen mit schwarzem Sesam gefüllt in heißem Ingwertee dann doch für mich die Sünde nicht wert.

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Nach dem Essen streifen wir noch ein Weilchen durch die Gassen des Viertels .

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Zurück zum Ausgangspunkt nehmen wir einen öffentlichen Bus und auch das ist ein Erlebnis. Der jugendliche Fahrer – ob der wohl schon einen Führerschein besitzt – hält alle Fenster weit geöffnet und veranstaltet seine ganz eigene Rallye auf den nächtlichen Straßen. Vermutlich genießt er diese Stunden, in dem es nicht im Schneckentempo durch die Stadt geht .
Doch das Universum meint es gut mit uns und wir kommen gesund wieder am Saphan Taksin an. Ein letztes Mal an diesem Tag steige ich – jetzt schon ein alter Hase – in den skytrain ein und erreicht schnell das Hotel .

Und nun sitze ich auf der Dachterasse im 25. Stockwerk und genieße bei einem kühlen Glas Weißwein den Blick über die nächtliche Stadt, die vermutlich nie schläft

Bangkok – ich bin angekommen 🙂