Monat: Januar 2015

Schaue in die Sterne und glaube an das Licht….

… den Spruch offenbarte meine Glückskerze, die ich zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen habe und ich finde, das ist ein schöner Leitspruch für 2015

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Das neue Jahr ist schon wieder einen ganzen Tag alt und ich bin noch erfüllt von der positiven Energie , die der Jahreswechsel hier freigesetzt hat.

Unsere Aufgabe am gestrigen Nachmittag war es, zwei Blätter zu beschreiben. Ein Jahresrückblick mit allen Höhen und Tiefen und einen zweiten mit den persönlichen Wünschen für das neue Jahr.
So habe ich noch einmal meinen Reisebericht von Sri Lanka rausgekramt, in dem ich genau vor einem Jahr meine Gedanken zum neuen Jahr aufgeschrieben habe. Einiges hat sich erfüllt, vieles kommt auch 2015 auf das Blatt :
Achtsam sein, geschehen lassen, entspannter werden, loslassen können. Aber auch ganz konkrete Dinge hab ich mir vorgenommen. Aus aktuellem Anlass natürlich endlich die Mitgliedschaft im english room, den fotokurs für die Spiegelreflexkamera , vielleicht die Teilnahme an einer schreibwerkstatt – überhaupt steht lernen für 2015 ganz oben auf der Liste und Reisen natürlich …

Für den Jahreswechsel gibt es ein besonders schönes vegetarisches Buffet und Fruchtpunsch, denn Alkohol wird nicht ausgeschenkt und ich hab auch keinen Moment lang mein sonst so geliebtes Glas Wein vermisst .
Nach dem Essen gibt es ein weiteres Konzert von Edo & Jo und es ist kaum vorstellbar, wie schwungvoll und fröhlich Mantras klingen können und so tanzen wir ausgelassen zur Musik und singen aus vollem Herzen mit

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Dann ist es auch schon soweit. Paul lädt uns zur Feuerzeremonie in die Yoga-Shala .
Wir versammeln uns um ihn und die Feuerschale und zur Musik geben wir zunächst den Jahresrückblick ins Feuer. Jeder einzelne tritt vor und überlässt das Blatt dem Feuer und schließt damit mit dem vergangenen Jahr ab
Nach einem gemeinsamen Mantra wird nun auch das neue Jahr verbrannt. Der nach oben steigende Rauch soll bei der Wunscherfüllung helfen. In dem Moment glauben wir wohl alle daran.

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Später wird noch ein bisschen getanzt , aber da Rock und Pop so wenig hierher passen, entschließen Maren aus Norddeutschland und ich uns für einen langen Strandspaziergang. Da gerade Ebbe ist kommen wir weiter als gedacht und erreichen einen kleinen Tempel. Hier haben sich Mönche mit einer Handvoll Einheimischer im Freien vor der Pagode eingefunden, um ins neue Jahr zu beten. Von Natalie in Chiang Mai habe ich gelernt, das dies eine gängige Tradition ist . Bekanntere Tempel sind an dem Abend hoffnungslos überfüllt, viele Buddhisten beten die ganze Nacht, in dem sie das von den Mönchen vorgegebene Mantra immer und immer wieder wiederholen . Stunde um Stunde – damit haben sie sich das neue Jahr dann wirklich verdient. Wir verharren eine Weile bei den Betenden, um dann kurz vor Mitternacht wieder an unserem eigenen Strand zu sein. Die Party ist vorbei und nur noch wenige warten auch auf das neue Jahr. Wir stoßen mit Wasser an und genießen das bunte Feuerwerk am Himmel, die Füße im Ozean badend .2015 – dein Beginn war einfach nur großartig.

Gegen 1 Uhr liege ich im Bett und knappe 5 Stunden später klingelt auch schon wieder der Wecker.
6 Uhr sind wir mit Paul verabredet, der die Asche dem Meer übergeben wird.

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Kurze Zeit später sitzen wir wieder um ein Feuer, um die Yajna – Zeremonie durchzuführen. Mit einer Yajna der Segen der Götter erbeten – hier besonders über Agni, die heilige Energie des Feuers. Und um das neue Jahr zu segnen , geben wir Blumen und Ghee ( flüssige Butter ) ins Feuer und intonieren über eine lange Zeit Mantren. Am Ende der Zeremonie erhalten wir von Paul etwas Milch und Honig in die Hand – Prasad ist eine Opfergabe und hat eine friedensgebende Wirkung.
Ich als absolut bekennender Atheist kann gar nicht wirklich begreifen, das mich all die Zeremonien so berühren, doch ich spüre die positive Energie und lass es geschehen.

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Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es 7.30 Uhr und Zeit für unsere tägliche Einheit : Meditation, Atmung, Übungen. Das Frühstück gegen 11 Uhr haben wir uns redlich verdient.

Am Nachmittag geht es entspannt zu. Das Wetter ist wunderbar, die Sonne hat endlich den Regen vertrieben und wir fahren mit dem Boot auf eine unbewohnte Insel. Ungeplantes Nichtstun – ohne Buch oder elektronisches Spielzeug – gar nicht so einfach.

Nach einer weiteren Yogaeinheit hat sich mein schmerzender Rücken eine entspannende Massage verdient
Und schon ist es Abend und ein weiterer Tag ist vorbei. Morgen Abend geht der Flug zurück in die Heimat. Noch kann ich es nicht glauben ….

Bye bye happy doggys

Ich sitze in der kleinsten Maschine, die Bangkok Airways sicher zu bieten hat auf dem Weg nach Bangkok. Mein Gepäck ist bis Leipzig über München eingecheckt. Ich hab immer große Hochachtung vor dieser logistischen Leistung bei drei verschiedenen Fluglinien. Sollte das Gepäck morgen Mittag nicht auf dem Leipziger Band sein, würde ich den Satz nochmal ändern wollen .
In der Maschine nach Bangkok ist es auf jeden Fall. Ich habe meinen Koffer gesehen, der gerade verladen wurde, als ich einstieg und zwar ins Gepäcknetz direkt hinter der Pilotenkabine …

Der Tag ist viel zu schnell vergangen. Heute morgen der letzte heiße und scharfe Ingwertee mit Blick aufs Meer. Das letzte Treatments mit Paul, der letzte Spaziergang am Meer.

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Ich kann jetzt gut verstehen, warum es so viele Wiederkehrer gibt, das Samahita Retreat ist schon etwas ganz besonderes.

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Die Yoga Class 17 Uhr wollte ich noch gern besuchen, doch da heute der letzte Retreattag war, überzog Paul die vorher stattfindende Q & A Stunde erheblich . Bisher hatte ich mich ja erfolgreich darum gedrückt an den Diskussionen teilzunehmen. Als Zaungast war ich zumeist die letzten zehn Minuten dabei, bevor die Class begann. Es ging um Atemtechniken, Grundlagen des Ashtanga-Yogas ect, doch heute war es anders. Da es die letzte Chance auf Fragen war, wurde es recht intensiv und auch ehrlich. Es kam u.a. die Frage auf nach den täglichem Anregungen von Paul, in die Meditation Dankbarkeit und Vergeben einzubeziehen. Das war offensichtlich auch für andere so schwierig wie für mich. Paul hat sehr ehrlich darüber berichtet, wie er das selbst handhabt.

Interessant war die Zusatzstunde Theorie auf jeden Fall, hatte ich mich doch aber so auf meine letzte Einheit gefreut. Die Zeit war gegen mich, aber das Universum meinte es noch ein letztesmal während des Retreats gut mit mir. 15 min Zeit für Tiefenentspannung mit der Musik von Edo und Jo waren die schönste Form des Urlaubsendes für mich.

Bye bye Samahita – es war eine intensive Zeit. Ich weiß nicht, in wie vielen Happy doggys ich in der Zeit gestanden habe – der sympathische Ausdruck von Paul für die Stellung des herabschauenden Hundes ( für nicht Yoga-Kundige, das ist nichts unanständiges ) , wieviel Mantras ich gesungen habe (und jedes einzelne davon genossen), wieviel Zeit ich mich in Shivasana (Tiefenentspannung) erholt habe, wieviel Oms wir intoniert haben – während der Meditation zum Beispiel 21 hintereinander. Jeder in seinem eigenen Rhythmus. Der Klang ist unvergesslich der tiefen Männerstimmen und den Vibrationen im Raum. Ich weiß auch nicht, wie lange wir insgesamt meditiert haben. Auf jeden Fall ist 7 min mit gekreuzten Beinen stillsitzen schon ein kleines bisschen Folter 🙂 Es war hart auf jeden Fall, aber eine gute Schule und macht große Lust auf mehr.

Der letzte Blogeintrag – eine gute Chance , darüber zu reflektieren (ohne das Reisetagebuch nachzulesen), was an Eindrücken bleibt.

Bangkok wird für mich die spröde Schöne bleiben. Aber auf jeden Fall war China Town und die Street Kitchens sehr beeindruckend.

Von Ayutthaya nehme ich das intensive Gespräch mit meinem Guide zur Geschichte und Politik des Landes mit und natürlich meine erste Zeremonie im Tempel .

Unvergessen in Chiang Rai der moderne Eisköniginnen-Tempel und das zauberhafte Café am Fluss. Natürlich auch das total unspektakuläre goldene Dreieck. 🙂

Von Chiang Mai bleibt mein „Heiliger Tag“ , der wirklich einzigartig war und natürlich der Kurs in der Kochschule von der von Lebensfreude sprudelnden Yui. (Übrigens wenn ihr den Eintrag „A lot of Thai“ nicht lesen konntet, aus irgendeinem Grund steht der auf Seite 2 – also einmal auf die Zahl klicken – Technik , die begeistert. )

Und von Koh Samui bleiben natürlich Paul und seine happy doggys. Aber auch die Mantras , Edo und Jo , die diese wunderbar musikalisch begleitet haben. Ich bekomm jetzt noch Gänsehaut , wenn ich an die wunderbare Interpretation von Om namo naranyani denke. Natürlich hab ich die Musik schon geladen und jetzt beim schreiben die Kopfhörer auf den Ohren.
Wunderbar die Feuerzeremonie an Silvester und der zufällige Blick auf die Gebete am Tempel.

Ich bin voll von neuen Eindrücken und positiver Energie und ich wünsche mir, viel damit in den Alltag mitnehmen zu können.

Und so endet der Blog hier auf dem Flughafen in Bangkok kurz vor 1 Uhr nachts.
Es wird fehlen , das abendliche schreiben. Also müssen neue Ziele her. Und nachdem ich nun einen Einblick in den Buddhismus und auch ein bisschen in den Hinduismus bekommen habe , wird es Zeit für drei weitere Religionen: die der Christen , der Muslime und der Juden und wo geht das wohl besser als im gelobten Land? Maren hat ein Jahr in Jerusalem gelebt und stellt einen Kontakt dorthin her. Gerade schickt mir auch eine Freundin ein Angebot für eine geführte Reise durch Israel. Außerdem trage ich während der ganzen Reise einen Stein aus der israelischen Wüste mit mir, den eine Freundin von ihrer Reise für mich mitgebracht hat. Soviel Zeichen kann man nicht übersehen ….

Danke , dass ihr mich auf meiner Reise begleitet habt…

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