… den Spruch offenbarte meine Glückskerze, die ich zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen habe und ich finde, das ist ein schöner Leitspruch für 2015
Das neue Jahr ist schon wieder einen ganzen Tag alt und ich bin noch erfüllt von der positiven Energie , die der Jahreswechsel hier freigesetzt hat.
Unsere Aufgabe am gestrigen Nachmittag war es, zwei Blätter zu beschreiben. Ein Jahresrückblick mit allen Höhen und Tiefen und einen zweiten mit den persönlichen Wünschen für das neue Jahr.
So habe ich noch einmal meinen Reisebericht von Sri Lanka rausgekramt, in dem ich genau vor einem Jahr meine Gedanken zum neuen Jahr aufgeschrieben habe. Einiges hat sich erfüllt, vieles kommt auch 2015 auf das Blatt :
Achtsam sein, geschehen lassen, entspannter werden, loslassen können. Aber auch ganz konkrete Dinge hab ich mir vorgenommen. Aus aktuellem Anlass natürlich endlich die Mitgliedschaft im english room, den fotokurs für die Spiegelreflexkamera , vielleicht die Teilnahme an einer schreibwerkstatt – überhaupt steht lernen für 2015 ganz oben auf der Liste und Reisen natürlich …
Für den Jahreswechsel gibt es ein besonders schönes vegetarisches Buffet und Fruchtpunsch, denn Alkohol wird nicht ausgeschenkt und ich hab auch keinen Moment lang mein sonst so geliebtes Glas Wein vermisst .
Nach dem Essen gibt es ein weiteres Konzert von Edo & Jo und es ist kaum vorstellbar, wie schwungvoll und fröhlich Mantras klingen können und so tanzen wir ausgelassen zur Musik und singen aus vollem Herzen mit
Dann ist es auch schon soweit. Paul lädt uns zur Feuerzeremonie in die Yoga-Shala .
Wir versammeln uns um ihn und die Feuerschale und zur Musik geben wir zunächst den Jahresrückblick ins Feuer. Jeder einzelne tritt vor und überlässt das Blatt dem Feuer und schließt damit mit dem vergangenen Jahr ab
Nach einem gemeinsamen Mantra wird nun auch das neue Jahr verbrannt. Der nach oben steigende Rauch soll bei der Wunscherfüllung helfen. In dem Moment glauben wir wohl alle daran.
Später wird noch ein bisschen getanzt , aber da Rock und Pop so wenig hierher passen, entschließen Maren aus Norddeutschland und ich uns für einen langen Strandspaziergang. Da gerade Ebbe ist kommen wir weiter als gedacht und erreichen einen kleinen Tempel. Hier haben sich Mönche mit einer Handvoll Einheimischer im Freien vor der Pagode eingefunden, um ins neue Jahr zu beten. Von Natalie in Chiang Mai habe ich gelernt, das dies eine gängige Tradition ist . Bekanntere Tempel sind an dem Abend hoffnungslos überfüllt, viele Buddhisten beten die ganze Nacht, in dem sie das von den Mönchen vorgegebene Mantra immer und immer wieder wiederholen . Stunde um Stunde – damit haben sie sich das neue Jahr dann wirklich verdient. Wir verharren eine Weile bei den Betenden, um dann kurz vor Mitternacht wieder an unserem eigenen Strand zu sein. Die Party ist vorbei und nur noch wenige warten auch auf das neue Jahr. Wir stoßen mit Wasser an und genießen das bunte Feuerwerk am Himmel, die Füße im Ozean badend .2015 – dein Beginn war einfach nur großartig.
Gegen 1 Uhr liege ich im Bett und knappe 5 Stunden später klingelt auch schon wieder der Wecker.
6 Uhr sind wir mit Paul verabredet, der die Asche dem Meer übergeben wird.
Kurze Zeit später sitzen wir wieder um ein Feuer, um die Yajna – Zeremonie durchzuführen. Mit einer Yajna der Segen der Götter erbeten – hier besonders über Agni, die heilige Energie des Feuers. Und um das neue Jahr zu segnen , geben wir Blumen und Ghee ( flüssige Butter ) ins Feuer und intonieren über eine lange Zeit Mantren. Am Ende der Zeremonie erhalten wir von Paul etwas Milch und Honig in die Hand – Prasad ist eine Opfergabe und hat eine friedensgebende Wirkung.
Ich als absolut bekennender Atheist kann gar nicht wirklich begreifen, das mich all die Zeremonien so berühren, doch ich spüre die positive Energie und lass es geschehen.
Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es 7.30 Uhr und Zeit für unsere tägliche Einheit : Meditation, Atmung, Übungen. Das Frühstück gegen 11 Uhr haben wir uns redlich verdient.
Am Nachmittag geht es entspannt zu. Das Wetter ist wunderbar, die Sonne hat endlich den Regen vertrieben und wir fahren mit dem Boot auf eine unbewohnte Insel. Ungeplantes Nichtstun – ohne Buch oder elektronisches Spielzeug – gar nicht so einfach.
Nach einer weiteren Yogaeinheit hat sich mein schmerzender Rücken eine entspannende Massage verdient
Und schon ist es Abend und ein weiterer Tag ist vorbei. Morgen Abend geht der Flug zurück in die Heimat. Noch kann ich es nicht glauben ….