Heute morgen verbirgt sich die Sonne hinter den Wolken und es ist wirklich recht kühl.
11 Uhr holt mich mein heutiger Guide ab und nach dem Glück der letzten Tage merke ich schon bei der Begrüßung, das mit der Chemie wird heute schwierig.
Geplant ist der Ausflug zum goldenen Dreieck – der Ort, an dem die Grenzen zwischen Thailand , Myanmar und Laos aufeinandertreffen. Die Reiseberichte , die ich im Vorfeld gelesen habe, warnten vor übertriebenen Erwartungen und doch stellte ich mir den beeindruckenden Mekong – den ich schon von unserer Vietnam Reise kannte – vor und dahinter grüne laotische Berglandschaften und steile Ufer – naja und irgendwie so hatte es die Agentur in meinem Reiseprogramm auch beschrieben . Aber nun der Reihe nach.
Auf halbem Weg fragte mich mein Guide nach meinem Pass, der gut verstaut in meinem Hotelzimmer lag. Leider war mir nicht bekannt, das wir den Ausweis für die Flussfahrt benötigen werden … Zwei Anrufe später war das Problem geklärt, für 100 Baht (2,50 Euro ) konnte auf den Ausweis verzichtet werden …
Doch zunächst steuerten wir die Grenzstadt Mae Sai an. Hier an der Grenze zu Myanmar herrscht emsiger Betrieb. Burmesen kaufen eifrig in Thailand für das bevorstehende Neujahrsfest ein und stehen dann mit hochbepackten Fahrzeugen aller Art an der Grenze an .
Auf dem Weg hierher fielen mir eine Reihe von Polizeikontrollen auf . Meinen Guide danach befragt, erfuhr ich, dass zwar der Opiumanbau, der dem Grenzgebiet seinen Namen gegeben hat (das Opium wurde mit Gold als sicherer Währung bezahlt )erfolgreich bekämpft wurde, da die roten Mohnblüten bei der Luftüberwachung einfach nicht zu übersehen sind.
Angabegemäss wird stattdessen Kaffee und Tee angebaut …Dafür blüht nun aber das Geschäft mit Amphetaminen.
Wir halten in einem Hinterhof und plötzlich stehe ich in einer Jadefabrik
Eine Verkaufsshow steht zwar nicht auf dem Reiseprogramm, aber nun bin ich schon einmal da und lass mir den Jadeabbau in Myanmar erklären, die unterschiedlichen Steine und ihre Bedeutung. Und da ich tatsächlich zu Jade eine besondere Beziehung habe , steckt kurze Zeit später ein Ring mit zwei Steinen an meinem Finger , die mir good luck and a long life bescheren sollen . Naja, daran glauben muss man wohl auch
Anschließend rennen wir mehr , als das wir spazieren über den Markt der quirligen Stadt und schon geht es weiter nach Chiang Saen und damit an den mächtigen Mekong .
Ich bekomme eine Rettungsweste übergeworfen und verstehe kurze Zeit später auch warum …
Die im Programme angepriesene Fahrt mit dem longtail-Boot, während der man sich zurücklehnen soll, um die Aussicht zu genießen, erwies sich als Fahrt mit einem Speedboat.
Beim zurücklehnen wäre ich sicher über Bord gegangen und so erklärt sich vermutlich auch die Schwimmweste.
Die Berge am Horizont haben sich mit Wolken verhängen und so düse ich frierend über den breiten Fluss und muss schon wieder ein bisschen über mich lachen – immerhin am goldenen Dreieck gewesen. Die Fahrt ist schnell zu Ende und wir von Bord.
Auf dem Rückweg halten wir noch an einem Tempel , der an das erinnerte , was ich gestern schon am White Temple sah – die Schäden , die das Erdbeben im Mai diesen Jahres in Nordthailand hinterlassen hat und mit einer Stärke von 6,3 das heftigste seit 1935 gewesen ist.
Zurück in Chiang Rai vollbrachte mein Guide seine beste Tat für mich an diesem Tag. Er empfahl mir das Chivit Thamma Da Café in der Nähe meines Hotels. So spazierte ich also zum Ufer des Kok-Flusses und fand einen so bezaubernden Ort, der für alles an diesem Tag entschädigte.
Den Kindle dabei konnte der Nachmittag nicht schöner sein. Als ich gestern auf neuer Lesefuttersuche war, gab ich als Suchbegriff Thailand ein und stolperte direkt über einen alten Bekannten. Wer die Bücher von Colin Cotterill und seinen skurrilen laotischen Dr. Siri so mag wie ich, wird auch seine Freude an seinem Thailand -Krimi „Der Tote trägt Hut“ Jimm Jurees erster Fall. Ebenso skurril und locker geschrieben genoss ich mit dem Buch den Nachmittag.
Und da es Asiaten lieben zu fotografieren , gibt es nun auch einmal ein Foto von mir an dieser Stelle.
Mit dem Abendrot trollte ich mich zurück ins Hotel und fand, das zum Abschluss des Tages eine Thaimassage im Hotel eine gute Idee sein könnte.
Aua – ich hatte vergessen, wie schmerzhaft dies sein kann. Erstaunlich , wo die zarte Frau die Kraft her nahm, um mich so zu kneten und zu verbiegen. Während ich mich fragte, ob man bei einer solchen Massage auch mal Knochen bricht, betete ich Mantraartig den Lieblingsspruch unseres Yogatrainers vor mich her „Atmet – es ist nur ein Gefühl „. Das Gefühl danach auf jeden Fall ist ganz großartig. Die Therapeutin versprach , dass ich danach gute Träume haben werde. Das probiere ich dann gleich mal aus…
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