… nein, nein, ich bin nicht durch die Nacht nach Amsterdam geflogen, ich fand den Titel heute nur so passend. Wobei Lahaina mit knapp 12.000 Einwohnern dann doch wohl eher eine Kleinstadt ist. Aber dazu später.
Mein Wecker klingelt heute früh. Es lockt mich das 8 Uhr Yoga unter einem großen Affenbrotbaum mit Blick auf den Ozean. Gylian gibt hier jeden Mittwoch eine freie Stunde Yoga for everybody und so ist die Stunde auch eher soft. Das stretchen und entspannen tut Körper und Geist trotzdem gut – der Blick tut sein übriges.
Den will ich auch nach der Stunde nicht missen. Ich entdecke am Straßenrand ein Starbucks Café und decke mich hier – in Erinnerung an meine Reise nach New York – mit Cappuccino und Sandwich to go ein und sitze damit kurze Zeit später wieder mit dem gleichen Blick auf einer Bank am Meer. Beim anschließenden Spaziergang auf der Oceanview Strandpromenade entdecke ich einen Abschnitt , der fürs Schnorcheln besonders empfohlen wird und beschließe später hierher zurückzukommen.
Doch zunächst führt mich mein Weg zu Eva – meiner Fastvermieterin. Das Reisebüro in Deutschland hat mich kontaktiert, Eva wolle mich gern kennenlernen.
So klingle ich wenig später erneut am B&B und werde herzlich von der Inhaberin begrüßt. Sie bedauert die Überbuchung sehr und drückt mir als Entschädigung einen Umschlag in die Hand, dessen Inhalt sich später als mehr als großzügig herausstellen wird. Wir schwatzen ein wenig und ich stelle fest , dass mein Ursprungsplan „Improve my English at breakfast “ so auch nicht aufgegangen wäre. Alle ihre Gäste sind derzeit Deutsche … Das Universum wusste also mal wieder was es tat …
Mit meiner frisch erworbenen Taucherbrille inkl Schnorchel springe ich kurze Zeit später in die Fluten. Kopf unter Wasser ist jetzt nicht zwingend meine Leidenschaft. Ich sehe einige Korallen und noch weniger Fische – hier haben mich die Malediven wohl für immer mit ihrer bunten Unterwasserwelt verdorben. Vielleicht bin ich auch nur an der falschen Stelle…
Am späten Nachmittag sitze ich ins Kleidchen gehüpft in meinem Auto gen Laihuna. Diese hübsche Hafenstadt – ungefähr 45 min vom Resort entfernt – bezaubert insbesondere am Abend. Ich erobere einen Blick in einem Restaurant direkt am Meer und genieße den frischen Thunfisch.
Beim anschließenden Bummel entlang der Frontstreet kommt das erstemal Wehmut auf , dies alles allein zu erleben. Ich lasse den Augenblick zu , irgendwann kommt er auf jeder Reise und hat absolut seine Berechtigung.
Neben Juwelieren und Souvenirshops reihen sich in Laihuna insbesondere Galerien aneinander. Der Übergang von Kunst zu Kitsch ist fließend. Doch eine Galerie zieht mich magisch an. Es ist die Fotogalerie von Peter Lik – einen für mich total spannenden Fotografen aus Australien , der u.a. hier seine Bilder ausstellt. Ich verliebe mich spontan in eine schwarz/weiß Fotografie: Nachtaufnahme einer regennassen Straße in DUMBO mit Blick auf die Brooklyn Bridge
Leider darf ich das Bild hier nicht posten. Wen es interessiert , kann es sich anschauen auf lik.com. New York , Vintage Road.
Der Galerist wittert Geschäft und setzt mich mit dem großartig gerahmten Foto in ein Separee. Das Licht wird gedimmt und die Straßenlaternen auf dem Foto beginnen zu leuchten.
Beim anschließend zu verhandelnden Preis leuchten meine Augen leider nicht mehr. Bei knapp 8000 Dollar fallen 400 Dollar Shippingkosten nach Deutschland nicht mehr wirklich ins Gewicht. Mit der Visitenkarte des Galeristen in der Hand und der Gewissheit , dass ich das Bild einfach nur im Gedächtnis behalten werde, stehe ich wenig später wieder auf der Straße.
Kaufe mir bei Hawaii Pearls noch eine Perle als Ersatz für den Verlust meiner verlorenen Perle meines Doha-Ringes – Erinnerung an meine erste Fernreise allein – und fahre durch die Dunkelheit zurück zum Ressort.
21.30 Uhr lösche ich das Licht – in 5 Stunden wird die Nacht zu Ende sein ….
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