Schlagwort: ALOHA. Hawaii. Maui. Paradies

A perfect day

Heute Morgen entschließe ich mich , der Empfehlung von tripadvisor zu folgen und bei „Threes Bar and Grill“ zu frühstücken. Auf der herrlich schattigen Terrasse empfängt mich eine sehr entspannte Atmosphäre. Dazu trägt vor allem die junge Sängerin Rose Renee bei, die hier heute Vormittag mit ihrer Stimme live verzaubert.
Mein Omelett wird mich bis zum Abend satt halten und Kaffee wird immer wieder nachgeschenkt.
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Ich beschließe nach gut zwei Stunden an diesem Ort , den Tag weiter so entspannt zu genießen.
Der Reiseführer verrät mir den besten Windsurferstrand und kurze Zeit später bin ich auf dem Weg nach Ho’okopida Beach “ – dem Top-Spot der Surfer.
Ich suche mir direkt gegenüber dem strandabschnitt , wo die Windsurfer unterwegs sind ein schattiges Plätzchen und genieße den Anblick. Aber auch hier ist es Zeit , mit Klischees aufzuräumen. Die Jungs sind nicht zwingend blond , langhaarig und jung und es mischen sich auch eine Reihe von toughen Frauen darunter.
Ich verbringe die Zeit mit lesen , träumen und „Meer gucken “ – Entspannung pur.

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Am Nachmittag fahre ich dann wieder zurück , um mich selbst das erstemal an „meinem Strand “ in den Pazifik zu werfen. Das Wasser ist warm , die Wellen angenehm und ich schwimme genau im Sonnenstrahl. Das macht vergessen, das wohl vor der Küste Hawaiis Haie gesichtet wurden. Die scheinen mich seit San Francisco zu verfolgen.

Im Sand liegend genieße ich auch hier einen grandiosen Sonnenuntergang

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Den lazy day komplettierend , gebe ich einen von Yaffas Popcorn Beutel in die Mikrowelle und mache es mir mit einem Glas Weißwein auf der Couch gemütlich…

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Allein in einer fremden Stadt …

… nein, nein, ich bin nicht durch die Nacht nach Amsterdam geflogen, ich fand den Titel heute nur so passend. Wobei Lahaina mit knapp 12.000 Einwohnern dann doch wohl eher eine Kleinstadt ist. Aber dazu später.

Mein Wecker klingelt heute früh. Es lockt mich das 8 Uhr Yoga unter einem großen Affenbrotbaum mit Blick auf den Ozean. Gylian gibt hier jeden Mittwoch eine freie Stunde Yoga for everybody und so ist die Stunde auch eher soft. Das stretchen und entspannen tut Körper und Geist trotzdem gut – der Blick tut sein übriges.
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Den will ich auch nach der Stunde nicht missen. Ich entdecke am Straßenrand ein Starbucks Café und decke mich hier – in Erinnerung an meine Reise nach New York – mit Cappuccino und Sandwich to go ein und sitze damit kurze Zeit später wieder mit dem gleichen Blick auf einer Bank am Meer. Beim anschließenden Spaziergang auf der Oceanview Strandpromenade entdecke ich einen Abschnitt , der fürs Schnorcheln besonders empfohlen wird und beschließe später hierher zurückzukommen.

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Doch zunächst führt mich mein Weg zu Eva – meiner Fastvermieterin. Das Reisebüro in Deutschland hat mich kontaktiert, Eva wolle mich gern kennenlernen.
So klingle ich wenig später erneut am B&B und werde herzlich von der Inhaberin begrüßt. Sie bedauert die Überbuchung sehr und drückt mir als Entschädigung einen Umschlag in die Hand, dessen Inhalt sich später als mehr als großzügig herausstellen wird. Wir schwatzen ein wenig und ich stelle fest , dass mein Ursprungsplan „Improve my English at breakfast “ so auch nicht aufgegangen wäre. Alle ihre Gäste sind derzeit Deutsche … Das Universum wusste also mal wieder was es tat …

Mit meiner frisch erworbenen Taucherbrille inkl Schnorchel springe ich kurze Zeit später in die Fluten. Kopf unter Wasser ist jetzt nicht zwingend meine Leidenschaft. Ich sehe einige Korallen und noch weniger Fische – hier haben mich die Malediven wohl für immer mit ihrer bunten Unterwasserwelt verdorben. Vielleicht bin ich auch nur an der falschen Stelle…

Am späten Nachmittag sitze ich ins Kleidchen gehüpft in meinem Auto gen Laihuna. Diese hübsche Hafenstadt – ungefähr 45 min vom Resort entfernt – bezaubert insbesondere am Abend. Ich erobere einen Blick in einem Restaurant direkt am Meer und genieße den frischen Thunfisch.
Beim anschließenden Bummel entlang der Frontstreet kommt das erstemal Wehmut auf , dies alles allein zu erleben. Ich lasse den Augenblick zu , irgendwann kommt er auf jeder Reise und hat absolut seine Berechtigung.

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Neben Juwelieren und Souvenirshops reihen sich in Laihuna insbesondere Galerien aneinander. Der Übergang von Kunst zu Kitsch ist fließend. Doch eine Galerie zieht mich magisch an. Es ist die Fotogalerie von Peter Lik – einen für mich total spannenden Fotografen aus Australien , der u.a. hier seine Bilder ausstellt. Ich verliebe mich spontan in eine schwarz/weiß Fotografie: Nachtaufnahme einer regennassen Straße in DUMBO mit Blick auf die Brooklyn Bridge
Leider darf ich das Bild hier nicht posten. Wen es interessiert , kann es sich anschauen auf lik.com. New York , Vintage Road.
Der Galerist wittert Geschäft und setzt mich mit dem großartig gerahmten Foto in ein Separee. Das Licht wird gedimmt und die Straßenlaternen auf dem Foto beginnen zu leuchten.
Beim anschließend zu verhandelnden Preis leuchten meine Augen leider nicht mehr. Bei knapp 8000 Dollar fallen 400 Dollar Shippingkosten nach Deutschland nicht mehr wirklich ins Gewicht. Mit der Visitenkarte des Galeristen in der Hand und der Gewissheit , dass ich das Bild einfach nur im Gedächtnis behalten werde, stehe ich wenig später wieder auf der Straße.
Kaufe mir bei Hawaii Pearls noch eine Perle als Ersatz für den Verlust meiner verlorenen Perle meines Doha-Ringes – Erinnerung an meine erste Fernreise allein – und fahre durch die Dunkelheit zurück zum Ressort.

21.30 Uhr lösche ich das Licht – in 5 Stunden wird die Nacht zu Ende sein ….

Über den Wolken

Halb drei in der Früh klingelt mich der Wecker aus dem Tiefschlaf. Pünktlich 3 Uhr holt mich der Guide, der auch gleichzeitig unser Fahrer ist , im Ressort ab. Mit einer Ecuadorianerin , die seit
Jahren in San Francisco !!! lebt und zwei Schwestern aus Hamburg ist unsere kleine Gruppe komplett. Durch die Dunkelheit fahren wir knapp 90 min zum Gipfel des Berges Haleakala in 3000 Meter Höhe. Wir sind sehr früh am Ziel und erobern einen der besten Plätze für den zu erwartenden Sonnenaufgang, zu dem schon Mark Twain gesagt hat : „Es ist das erhabenste Schauspiel , das ich je gesehen habe. Die Erinnerung wird immer in mir bleiben “

In für uns gefühlt klirrender Kälte (die Temperatur bewegt sich um den Gefrierpunkt ) harren wir mit Decken , Mützen und Handschuhen aus. Beginnend mit der absoluten Dunkelheit und tausenden von Sternen und Sternschnuppen – unser Guide zählt für sich allein 8 davon , während ich leider keine einzige entdecke. Dann beginnt sich der Himmel zu verfärben. Rings um uns hört man nur das klicken der Kameras und staunende ah und oh – Rufe. Es ist unbeschreiblich , was wir hier sehen und keines der Fotos kann tatsächlich die Realität wiedergeben. Wir stehen über den Wolken, aus der langsam der glühende Sonnenball auftaucht. Im eigentlichen Moment des Sonnenaufgangs beginnt ein Maui zu singen…

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Die Landschaft verändert sich im Licht und wir sehen die Farbenvielfalt der Kraterlandschaft und einen weiten Blick ins Tal bis zum Ozean. Unser sehr sympathischer Guide , dessen Maryland -Akzent ich leider fast überhaupt nicht verstehe , freut sich mit uns , dass dies einer der klarsten Tage war , die er selbst hier erlebt hat.

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Auf dem Rückweg halten wir zum Frühstück an. Auch hier hält das riesige Omelett wieder für den ganzen Tag satt Gegen 11 Uhr bin ich zurück im Ressort und todmüde …
Schnell Post erledigen , online für morgen nach Kauai einchecken und dann zum Strand … Oder doch nicht : gegen 15 Uhr wache ich auf der Couch wieder auf…

Bewusst auf Kamera und Smartphone verzichtend – jedes Foto ist schon gemacht – zieht es mich mit Decke und Buch zum Strand. Ich finde ein ideales Plätzchen im Schatten mit immer wieder diesem überwältigenden Blick und lese noch einmal das Buch , das mich hierher geführt hat „Das Café am Rande der Welt „. 3 Fragen stehen hier im Mittelpunkt :

Warum bist du hier ? (Meint , was ist der Zweck deiner Existenz “ )
Hast du Angst vor dem Tod?
Führst du ein erfülltes Leben?

Ein weiteres Mal versuche ich für mich Antworten auf diese Fragen zu finden.
Frage 2 ist theoretisch leicht – Angst vor Krankheit – ja, Angst vor dem Tod – nein. Dafür hatte ich zuviel Berührungspunkte in den letzten Jahren damit und Angst vorm Tod haben vermutlich diejenigen , denen noch etwas fehlt im Leben. Dazu zähle ich nicht. Liebe , Freundschaft , glückliche Momente rings um die Welt durfte ich bereits erleben. Meine Bucketlist ist leer. Freude und Fluch zugleich. Führt es mich doch direkt zu Frage 1 und 3. Zweck meiner Existenz und damit ein erfülltes Leben. Schwer, dies zu beantworten. War doch die Reise hierher auch darin begründet , Antwort auf offene Fragen zu finden. Ist das begonnene online – Studium zum Fachwirt tatsächlich der richtige und damit auch sehr einsame Weg für die nächsten 18 Monate.? Ist es wirklich das, was mir zum glücklich sein fehlt ? Werde ich mich selbst verurteilen , wenn ich mich dagegen entscheide ?
Die Weltreise steht auf meinem Zettel noch ganz oben. Aber bin ich dazu jetzt schon bereit? Ist sie doch viel mehr , als mit Reiseführer und World Around Ticket Städte und Landschaften zu erleben. Ist es nicht vielmehr der Kontakt mit den Menschen , um die Kulturen zu verstehen ? Bin ich offen genug dafür ? Meine Zeit mit Yaffa und Jacoov waren dazu ein guter Anfang. Ehrlicherweise haben die beiden es mir aber auch sehr, sehr einfach gemacht.

Die Fragen treiben mich um, halten mich nicht mehr auf der Decke und so unternehme ich einen langen , letzten Spaziergang hier am Strand von Maui.

Morgen beginnt meine letzte Etappe dieser Reise in Kauai.

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