Kauai – Los Angeles – Chicago – Frankfurt – Leipzig.

Pünktlich zum Sonnenaufgang kurz nach 6 Uhr wache ich auf. Der Himmel ist wolkenverhangen. Trotzdem setze ich mich mit einem Kaffee und meinem Buch an den Strand , lausche dem Klang der Wellen und vertiefe mich in „Das Leben ist ein listiger Kater“ – ein zauberhaftes Buch. Wer „Ziemlich beste Freunde“ und „Zusammen ist man weniger allein“ mag, dem sei auch dieses Buch ans Herz gelegt.
Zwischendrin kurz aufgeschaut , färbt sich der Himmel über dem Wasser erst rot, wechselt kurze Zeit später ins orange, um dann golden zu leuchten. Das Warten hat sich gelohnt , zum letzten Tag dieser Reise gibt die Sonne noch einmal alles.

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Zwei Stunden später habe ich mein Buch ausgelesen und verlasse den Strand. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie eine junge Frau Yogamatten unter einem Baum verteilt. 8.30 Uhr findet hier ein Kurs statt. Mir bleibt nicht viel Zeit , mich zu entscheiden. Doch zuerst muss ich klären , ob ich das Zimmer bis zum Abflug behalten kann. Die Nachtschicht an der Rezeption hatte mich gebeten , heute morgen nochmal nachzufragen. Ein kurzer Anruf genügt und ich habe das Zimmer bis 18 Uhr zur Verfügung. Pulli aus , Yogashirt an und ab auf die Wiese.
Wir sind zu sechst und die Lehrerin sehr sympathisch. Das dehnen tut den Muskeln gut , in den Oberschenkeln ziept noch immer der Muskelkater von meiner kleinen Hiking-Einlage Zud Abschlussmeditation wenden wir uns wieder dem Ozean zu, der mich heute noch einmal über den Tag begleiten wird.

Ich entscheide mich , noch einmal zum Frühstück in das kleine Cafe in Kapaa zu fahren.
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Hier sitze ich bei Bagel und Smoothie – ich muss dringend das Rezept für Anti X googeln – und schaue den wilden Hähnen auf der Straße zu, wie sie sich um die Hennen prügeln.

Zurück im Hotel gönne ich mir einen kleinen Powernap am Strand – der Tag und die darauffolgende Nacht werden lang. Dann ein letzter Spaziergang am Meer , ohne Kamera und Smartphone , Pazifik pur. Meine Schritte lenken mich zu der kleinen Bar vom Ankunftstag „Oasis on the Beach “ – was für ein treffender Name. Zwischenzeitlich geht es auf 15 Uhr zu. Der Kellner schaut mich an, als ob ich völlig irre wäre, denn ich bestelle nur einen Kaffee. Deutsche Gewohnheiten scheinen ihm nicht so geläufig ,,,

Heute Nacht ist Vollmond. Die Yogalehrerin empfahl uns dazu heute Morgen eine Reinigungszeremonie im Meer. Verbrauchte Energie abgeben, neue Energie tanken. Was für eine wunderbare Idee zum Abschluss meines Urlaubes. Zunächst lasse ich es sanft angehen. Das Meer ringt mir heute Respekt ab. Im Radio wurden heute Morgen Badewarnungen ausgesprochen , die Wellen toben gefühlt meterhoch. Ungebremst können sie einen gegen die Steine werfen , die man unter Wasser schwer erkennt. Ich lasse mich am Ufer überrollen, aber das genügt mir nicht. Mit mir sind nur zwei Surferinnen hier. Eine von ihnen kommt strahlend an Land. Kurz befragt , zeigt sie mir , wo schwimmen am ungefährlichsten ist. Und dann werfe auch ich mich glücklich in die Wellen, nehme die Energie des Wassers auf und bestaune den Regenbogen, den ich vor den Bergen leuchten sehe. Kurz Zeit später regnet es – Zeit zum Kofferpacken.

Dann geht alles sehr schnell. Auto abgeben – hatte ich schon erwähnt, wie großartig Alamo ist 🙂 – Koffer aufs Band werfen und Daumen drücken , dass er tatsächlich in Leipzig auch wieder von diesen vom Band rollt Auf der Banderole steht alles richtig. Wie immer habe ich Hochachtung vor dieser logistischen Glanzleistung. (Hoffentlich muss ich den Satz später nicht nochmal anpassen )
Viel zu viel Zeit bis zum Abflug nach Los Angeles, die ich mit einem kleinen Salat in der Bar überbrücke. An Bord von United Airlines wird es nur auf der Strecke Chicago – Frankfurt etwas geben. Der Rest ist eher Schweigen, selbst der Film an Bord ist kostenpflichtig …

Pünktlich startet die Maschine und ich fliege einmal quer über den Planeten und der Zeit hinterher. Los Angeles + 3 Stunden , Chicago + 2 Stunden und dann kommen in Frankfurt nochmal 6 Stunden dazu. An jedem Flughafen stelle ich die Uhr neu und versuche , mich mental auf die jeweilige Zeit einzustellen.
Der erste Flug dauert knapp 6 Stunden und entlässt mich tiefgekühlt. Gute Vorbereitung auf Deutschland.

Kurzer Aufenthalt auf dem Flughafen in Los Angeles – das Terminal , das ich zu sehen bekomme , ist absolut unspektakulär. Ich gönne mir einen Kaffee und schon geht es weiter nach Chicago. Gleiches Spiel – kalt wie im amerikanischen Supermarkt und aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, sind alle Jalousien geschlossen. Man kann nur raten , ob es Tag oder Nacht ist – laut meiner Uhr dürfte es gegen Mittag sein.

Ein guter Zeitpunkt , zurückzublicken. Den Reisebericht hab ich gestern Abend zum ersten Mal komplett am Stück gelesen. Es scheint , als wäre ich schon ewig unterwegs und doch ist es mir wie gestern, dass ich mit meinem Koffer vor Yaffa und Jacoovs Tür gestanden habe.
Es war eine sehr emotionale Reise:
Die Herzlichkeit meiner Gasteltern. Jacoovs „Abschiedshymne“ und das Popcorn Geschenk am letzten Abend. Zwei Tüten davon bringe ich mit nach Hause – dabei habe ich gar keine Mikrowelle.
Das Glücksgefühl , als ich das erstemal vor der Golden Gate Bridge stand und vor dem kraftvollen Pazifik.
Meine ersten Kilometer im Mietwagen auf Maui , als ich das Paradies auf Erden gefunden habe.

Der Moment , als die Sonne am Berg Halekala durch die Wolken brach wird mir für immer unvergessen bleiben. Der lange Weg nach Hana auf Maui und meine verrückte Mini -Trail Aktion auf Kauai haben mir gezeigt, wie gut es ist, über die eigenen Grenzen hinaus zu gehen.

Das führt mich zurück und schließt den Kreis , mit dem alles begann „Das Café am Rande der Welt „. Ich hab das Café auf Hawaii nicht gefunden , aber das Glück erlebt, Menschen und Orte kennenzulernen , die mir immer in Erinnerung bleiben werden und meine eigene Erkenntnis , was wirklich wichtig ist.

Meine nächsten Reisepläne stehen schon fest. Ob es dann wieder einen Blog geben wird, leider noch nicht. Blog.de wird Mitte Dezember geschlossen. Der Blog hat mich über viele Jahre zwar nicht kontinuierlich , aber dafür immer sehr emotional begleitet Viele Blogger ziehen auf WordPress um, Jacoov hat mir als Alternative den Blog von Google gezeigt.

Ich danke euch , dass ihr so treu mitgelesen habt. Die Kommentare waren dieses Mal zwar eher verhalten, aber ich bin sicher , ihr wart auf meiner Reise dabei.

Das Flugzeug setzt zur Landung in Chicago an. Ich sag dann schon mal Tschüss oder vielleicht doch auf Wiedersehen ?

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Der Norden von Kauai

  1. Ich hoffe, auf Wiedersehen!

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