Sonnenstrahlen lassen die Tropfen auf den Palmenblättern funkeln.  Seit einigen Tagen macht der Regenwald seinem Namen alle Ehre. Jeden Nachmittag schüttet es ein paar Stunden wie aus Kübeln  Der Regen wird dringend gebraucht und hinterlässt ein saftiges Grün.

Meine zweite Woche in Singharaja Garden stand ganz im Zeichen der wundervollen Natur.

Der Regen war ausgiebig genug, dass der Wasserstand des ruhigen Bentota-Flusses und seine Seitenarme uns zu einer Kayaktour einladen

Gemächlich lassen wir uns zu Beginn von der Strömung treiben. Die traumhafte Dschungel-Landschaft bietet eine üppige Vielfalt an Fauna und Flora.
Immer wieder kreuzen bunt schillernde Eisvögel unseren Weg. Affen verstecken sich in den Baumkronen. Üppig wuchernde Tropenpflanzen spiegeln sich im Wasser.


Der gleichmäßige Schlag der Paddel im Wasser hat etwas meditatives, fast magisches an sich.

Gleichzeitig bietet uns die acht Kilometer lange Tour auch jede Menge Abwechslung. Hindernisse wollen umfahren oder überquert werden, eine kleine Stromschnelle verlangt unsere ganze Aufmerksamkeit.

Mit großer Hochachtung begegnen wir den Männern, die auf kleinen Kähnen Sand aus der Flussmitte schippen. Die tief liegenden Boote werden nach der „Ernte“ zum Ufer gestakt. Von dort tragen die Männer den losen Sand immer zu zweit in Tragetüchern zum in der Nähe parkenden Lastwagen. Wir überlegen, durch wieviel Hände der Sand wohl geht, bis er für Bauprojekte in der Gegend eingesetzt wird. Der Vorteil dieser langsamen Förderung besteht darin, dass der Fluss geschont wird.

Wasserbüffel und ihre ständigen Begleiter – die Reiher – schauen uns neugierig hinterher.


Die Bauern am Rande des Flusses winken uns fröhlich zu.

Unseren Hunger stillen wir später in einem kleinen Restaurant hier In der Nähe, doch bevor wir uns dem leckere Kottu – einem populären Gericht aus der Küche Sri Lankas aus kleingeschnittenem Brot und pikant gewürzten Gemüse – zuwenden, gönnen wir uns noch einen kleinen Abstecher auf den Wochenmarkt.

Wir wissen gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollen: auf die exotischen Gewürze, die in Säcken aufgereiht zum Kauf feilgeboten werden. Auf die saftigen Gemüsesorten oder den beeindruckenden Thunfisch und das alles vor der einzigartigen tropischen Kulisse.

Mit einer leichten Gänsehaut beobachten wir den riesigen Waran, der sich über die Fleischreste her macht.

Reiher in den Baumwipfeln beobachten das Geschehen aus den Baumwipfeln, um bei passender Gelegenheit Beute zu machen…

Am nächsten Tag bin ich wieder mit den Gärtnern der Lodge unterwegs. Heute setzen wir Kurkuma. – die Wunderwurzel, die nicht nur den Speisen eine wunderbare gelbe Farbe gibt, sondern auch bei Erkrankungen wie Krebs, Leberbeschwerden und Verdauungsproblemen eingesetzt wird. Der Aufwand ist dem Ingwer-Anbau sehr ähnlich.

Mit schlammverkrusteten Fingern hole ich zwischen dem Pflanzen immer mal wieder meine Kamera hervor und drehe kurze Sequenzen unserer Arbeit. Am Abend schneide und vertone ich den Film und bin total stolz, als Alfons ihn am nächsten Tag auf YouTube online stellt: Kurkuma. Das Gold der Tropen

Den sonnigen Vormittag ausnutzend begeben wir uns am kommenden Tag auf Wanderung durch das Yattapattha – das lange tiefe Tal direkt vor unserer Haustür..
Von Alfons erfahren wir alles zum Pfefferanbau und wie man Zimt gewinnt.
Daraus entsteht die Idee, weitere Clips zu drehen.

Später beobachten wir, wie sich Spinnen paaren. Das kleine Spinnenmännchen (auf dem Foto als kleiner roter Punkt zu erkennen) betritt vorsichtig das Netz des Weibchens. Dann schaukelt es einige Male auf dem Netz auf und ab, um die Aggressivität des Weibchens zu bremsen. Erst dann dringt es zur Mitte des Netzes vor, um die eigentliche Paarung vorzunehmen.

Wir fühlen uns wie im Paradies: saftiggrüne Reisfelder wechseln sich mit dem dunklen Grün der Teeplantagen ab.

Papayas und Maracujas wachsen uns fast in den Mund. Kaffee und Tee gehen eine Verbindung ein.


Libellen umschwirren uns.

Die Ölpalmen-Plantage spendet uns erholsamen Schatten, den wir für eine kurze Rast nutzen.


Palmöl gewinnt weltweit immer mehr an Bedeutung. Schätzungsweise befindet es sich in jedem zweiten Supermarktprodukt: in Schokolade, Margarine, in Seifen, Cremes, Waschmitteln und auch in Bio-Treibstoff. So gerät der Ölpalmen-Anbau immer mehr in die Kritik, Abholzung der Regenwälder und Monokultur sind die Folge.
Dass es auch ökologisch anders gehen kann, sehen wir hier. Die Früchte der Ölpalme werden ausschließlich für den einheimischen Verbrauch geerntet. Die Plantage passt sich hervorragend in die Misch—Landschaft. Zwischen den Palmen stehen Bodendecker, die gleichzeitig als Biodünger dienen. Auch die sich hier tummelnden Rinder tun das Ihrige dazu.

Natürlich kommen in diesen Tagen meine Praktikantinnen-Arbeiten nicht zu kurz, die ich schon recht routiniert erledige.  Es ist schön, auch am Alltag der Lodge teilzunehmen.
Unschlagbar jedoch sind die wunderbaren Yoga-Stunden am Nachmittag, die ich mit Edna erleben darf. Hatte ich schon erwähnt, dass hier das Paradies ist :-).

Noch zwei Wochen, dann geht es für mich weiter zum Adams Peak, doch das ist eine andere Geschichte ….

Fortsetzung folgt.
PS:  In meinem aktuellen Podcast geht es um das Thema „Glück ist leicht“ .
Vielleicht hast du Lust, einmal reinzuhören? Was macht dich glücklich?   Ich würde mich freuen