Ein weiterer Tempeltag

Nach einem entspannten Frühstück auf der Dachterasse des Hotels werde ich heute zu einer angenehmen Zeit von Natalie und unserem Fahrer abgeholt. Die Erkältung hat sich ob der Tabletten von der freundlichen Apothekern oder ob meines Willens – oder vielleicht auch beiden – wieder verkrümelt und so kann es losgehen.

Den Markt , auf den Natalie mich heute führt, kenn ich von meinen eigenen Streifzügen . Trotzdem ist es durch ihre Erklärungen noch einmal interessant. Nordthailänder verarbeiten zum Beispiel Schwein in jeder Variante und bei vielen Tütchen, die ich bisher für Süßigkeiten gehalten habe, handelt es sich um frittierte Schweinehaut. Ihre Frage, ob ich probieren möchte, verneine ich entschieden. Aber wer weiß, was mir entgeht.

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An der nächsten Ecke schnappen wir uns zwei Rikschas und so bin ich das erstemal in meinem Leben mit einem solchen Dreirad unterwegs. Der nicht mehr sehr junge Fahrer ist sehr schmächtig und tritt kräftig in die Pedalen und ich wünschte, ich wäre für ihn 10 kg leichter. Doch als er auf der vielbefahrenen Straße sein klingelndes Handy ans Ohr nimmt, weiß ich, er hat kein Problem …

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Natalie ändert kurzfristig unsere Pläne und schlägt vor, ins Chiang Mai City Arts and Cultural Centre zu gehen. Dies ist so eine Art Landeskundemuseum . Ich geb zu, zu Hause war ich da noch nie. Wir erfahren im Schnelldurchlauf viel über die Geschichte von Chiang Mai, aber hängengeblieben ist bei mir nur eins wirklich : im Buddhismus gibt es einen Glauben, dass, um in den Himmel zu kommen, man einmal in seinem Leben um den Chedi gelaufen sein muss, der einem nach dem chinesischen Horoskop – und da bin ich ein Schaf ( nur dort ?) zugeordnet ist .
Dies ist für Schafe der Wat Phra That Doi Suthep , der der Tempel, an dem ich gestern tatsächlich das Ritual durchgeführt habe. Eine Freundin pflegt zu sagen : es passiert, was passieren soll…

Anschließend werden wir mit den Rikschas zum Wat Phra Singh gefahren. Im Tempel findet gerade die Danksagung für die Spenden an die Mönche statt und so lauschen wir still dem Gebet .

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Unser nächster Halt ist wieder ein Tempel – der Wat Chedi Luang.
Ein beeindruckender Tempel und einem sehr großen , teilweise durch ein Erdbeben im 16 Jahrhundert zerstörten Chedi

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Der letzte Tempel für heute ist der Wat Sri Suphan – ein vom Tourismus fast unbemerkter Tempel, der dadurch auffällt, das sein Gebetshaus komplett versilbert ist – ein sehr beeindruckender Anblick In der sich direkt anschließenden Werkstatt kann man gut sehen, wie die einzelnen Ornamente für das Gebäude entstehen und eine alte Frau gibt uns bereitwillig Antwort auf all unsere Fragen .

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In einem der Gebetshäuser sitzt ein Mönch, der uns zu sich winkt.
Wir knien auf dem Teppich vor ihm und kommen ins Gespräch .
Auch er segnet uns, bindet uns Armbänder ums Handgelenk und schenkt uns geweihtes Wasser „To go“. Auch Natalie ist überrascht, wieviel Segnungen und Wünsche wir in den letzten beiden Tagen erhalten haben. Doch ein Zeichen?

Allein zurück im Hotel entscheide ich, das ich den Nachmittag gern mit einem der leckeren Juice und meinem Buch im Juice 4 you verbringen möchte und schon gehe ich zielgerichtet wieder los.
Nach der erfrischenden Pause zieht es mich zurück zum Tha Phae Gate und der dazugehörigen Straße .. Auf unserer Rikschafahrt hatte ich hier schöne kleine Kunstgewerbegeschäfte gesehen, durch die ich nun in Ruhe bummeln konnte.

Als die Sonne unterging trieb es mich noch einmal zum Wat Chedi Luang.
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Hier fand gerade das Abendgebet der Mönche statt. Auch wenn ich nichts verstand , ist die Atmosphäre einfach sehr schön, fast ein bisschen meditativ. Ich glaube, das viele beschäftigen mit dem Buddhismus wird mir bei meinem bald beginnenden Yogaretreat auf Ko Samui sehr helfen

Erst eine Woche bin ich jetzt unterwegs und es erscheint mir wie Monate.
Ich habe unglaublich viel aufgenommen, das will erst einmal verarbeitet werden. Das Reisetagebuch wird mir helfen, mich zu erinnern, den schon heute kann ich mich nicht mehr an jeden Tempel erinnern. Aber die Eindrücke die bleiben und das ist wichtig.
Ich hab unglaublich viel gelernt. Bin jetzt abfragebereit ab Rama dem V. ( heute regiert Rama der IX … ) , weiß viel über das Lanareich in Nordthailand . Kenne die Unterschiede zwischen den thailändischen Buddhafiguren und den chinesischen (okay das ist leicht)‘ aber auch zu den birmesiscben. Buddha hat am Donnerstag ( das ist mein Geburtstag ) meditiert – jeder Wochentag steht für eine andere Tätigkeit Buddhas … und die Farbe des Donnerstags ist Orange – okay , daher also die Haarfarbe …

Und doch bin ich ein wenig froh, dass ab morgen die Reise neue Schwerpunkte haben
wird ( fragt mich mal nach deutschen Königen und Kaisern…j
Und passend zum Abschluss meiner kulturellen Reise ergießt sich gerade ein buntes Feuerwerk am Himmel – und das ist nicht gelogen …

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  1. Liebe Yvonne, jetzt auch auf diesen Weg mal ein Zeichen von mir. Deine Erlebnisse klingen beeindruckend und ich kann mir vorstellen, dass du alles zu Hause erstmal sortieren musst. Ich bin gespannt auf deine yogawoche und begleite dich weiter in gedanken und freue mich auf deine Geschichten und Bilder- und mit der ec Karte sitzt du ja an der Quelle, also nicht ärgern- alles nicht so schlimm😳 lieben Gruß jessi

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