Der Wecker hat es kurz vor 7 Uhr schwer , mich aus dem Schlaf zu holen.
Da ich aber schon kurz vor neun wieder am Treffpunkt für die Bangkok Tagestour sein will, beeile ich mich aus den Federn zu kommen
Beim Frühstück ist es noch angenehm leer und bald sitze ich wieder im skytrain gen Fluss.
Am Sathorn Pier werwartet mich eine kleine Überraschung. Ein schon etwas älterer Guide erwartet mich. Wir werden den Tag zu zweit verbringen – es gab keine weiteren Buchungen für die Tour.
Ich erfahre von ihm , dass aufgrund der immer wieder aufkommenden politischen Unruhen die Zahl der Reisenden aus Deutschland rückläufig ist. Dafür erobern Massen an Chinesen derzeit das Land. Die machen wohl nach den Thailändern auch die größte Anzahl der Bevölkerung aus. Gefolgt von Indern und spannenderweise Portugiesen.

Mit dem öffentlichen Expressboot fahren wir auf dem Chao Phraya Richtung Norden.
Unser erstes Ziel ist Wat Po – eine weitläufige Tempelanlage mit dem 46 m langen liegenden Buddha.
Beim ersten Foto stelle ich fest , das die Speicherkarte noch im Kartenlesegerät vom iPad im Hotel steckt. Nach dem ersten Schreck finden wir im Souvenirladen Ersatz – das wird mir ein Lehre sein

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Mein Guide erzählt mir in der zu dieser Tageszeit noch angenehm ruhigen Atmosphäre viel über den Buddhismus , über Siddharta, der mit seinem Luxusleben nicht mehr klar kam und zu den Mönchen ging Über die jungen Männer , die auch heute noch mit 20 Jahren für mindestens 3 Monate ins Kloster gehen und „Mönch auf Zeit “ werden und ich komme nicht umhin , mir die Frage zu stellen , würde uns das nicht auch einmal gut tun. Bewusst zu entschleunigen, zu meditieren, um mit sich selbst ins reine zu kommen. Störend daran war nur seine Antwort auf die Frage , ob es denn auch Nonnen in den Klöstern gibt : das sind nur die gescheiterten Frauen , die diesen Weg wählen – schade eigentlich …

Weiter geht es mit dem TukTuk – unsere nächste Station ist der Große Palast und die dazugehörende Tempelanlage.
Hier ist der Ansturm der Touristen schon deutlich größer. Wir erleben durch Zufall eine Zeremonie mit, bei der in dem Tempel mit dem Jadebuddha – der heiligste in Thailand – junge Mönche in das Kloster aufgenommen werden.

Im großen Palast lebt die königliche Familie nicht mehr , trotzdem ist er nicht weniger beeindruckend und sogar etwas europäische angehaucht.
So erfahre ich auch , dass es in Thailand den Linksverkehr nicht etwa gibt , weil das Land Kolonie war – das ist nie passiert, aber einer der Könige reiste nach England und nahm ein Reihe von Anregungen mit. So gibt es bis auf das Dach Anlehnung an Buckingham Palace – bis hin zur „königlichen Garde “

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Nach soviel Kultur ist es Zeit für ein Mittagessen mit Blick auf den Fluss. Dutzende von Booten auf dem Fluss bilden den Vordergrund für moderne Hochhäuser und dem Wat Amrun- dem Tempel der Morgenröte dahinter. Besser kann man die Stadt , die durch ihre Gegensätze lebt , nicht darstellen.

Weiter mit dem nächsten Tuk Tuk erreichen wir Wat Amrun. Bekannt ist der Tempel vor allem durch die mit chinesischen Pozellan , Glasscheiben und Muscheln verzierte Tempeltürme.
Und obwohl die Anlage zur Zeit saniert wird , ist der Anblick einzigartig.

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Zurück am Expressboot schwirrt mir der Kopf. Von der Geschichte Buddhas , von Dämonen und Affen , von hinduistischen Gottheiten und den chinesischen.
7 Stunde Religion und Geschichte im Schnelldurchlauf – anstrengend zwar , aber auch beeindruckend und spannend.

Kurze Zeit später falle ich erschöpft in mein Hotelbett. Körper und Geist brauchen eine Pause…