Monat: Mai 2015

Gegensätze , die diese Stadt ausmachen

Die Zeitverschiebung lässt mich zeitig aufwachen. Den Hals verdrehend wage ich ein Blick in den Himmel und auch heute ist mir das Universum sehr gewogen – tiefblau und wolkenlos präsentiert er sich mir

Noch vor 9 Uhr stehe ich auf der Straße. Instinktiv lenken mich meine Schritte wieder zum zauberhaften Madison Square Park auf der Suche nach dem ersten Kaffee des Tages. Den hat hier auf der Straße jeder schnellen Schrittes laufend in der Hand.
Meine Wahl fällt auf -wie kann es an einem ersten Morgen in NYC anders sein – Starbucks und ich reihe mich in die lange Schlange der Koffeinjunckies ein. Mein Sandwich hab ich schnell verputzt und nehme meinen Kaffee ganz cool mit auf den Broadway. An der nächsten Ecke verschlucke ich mich laut hustend an dem Getränk. Das will also auch gelernt sein.

Ich erreiche den Timesquare und leide kurz an Reizüberflutung. Es blinkt und dröhnt aus allen Ecken. Dagegen scheint der Londoner Piccadilly Circus ein Ruhepol.

imageimage

Hier am Times Square befindet sich auch Planet Hollywood, bei dem ich schnell meinen New York Pass abholen möchte . Aber mit schnell ist hier gar nichts. Der nette Mann am Eingang schätzt die Wartezeit auf 35 min ein. Okay , dafür ist mir meine Zeit zu kostbar und ich ziehe zwei Blocks und 2 Querstraßen weiter zum NY Visitor Center. Die Schlange ist nicht wirklich kürzer , wird mir aber mit freien WLAN versüßt.

Wieder auf der Straße beschließe ich , die 15 Blocks bis zum Central Park zu gehen und schon liegt NY grüne Lunge vor mir. Staunend stehe ich davor und sofort werde ich angesprochen. Ein sympathischer Afroamerikaner will mich natürlich nur über den Park informieren, insbesondere darüber , wie gross dieser ist und wie lange man braucht , um alles zu Fuß zu erreichen. Dann kommt er auch schon zum Punkt , er möchte mir eine Rundfahrt durch den Park verkaufen. Meine Argumente : ich bin gut zu Fuß und außerdem bargeldlos, prallen an ihm ab. Ich könnte ja auch mit Kreditkarte bezahlen (das erwies sich leider zum Schluss als geschwindelt , sein Kumpel hat leider ausgerechnet heute seinen Kreditkartenleser zu Hause vergessen …) und er macht mir einen besonders guten Preis. Seine Begründung für den besonders guten Preis war zauberhaft. Klinsmann hat den Fußball in den USA populär gemacht und zur Weltmeisterschaft gab es daher selbst in NYC Public viewing. Egal , ich mag ihn und der Park ist wirklich riesig und außerdem ist es eine gute Gelegenheit , mein english zu improven :-). Und schon sitze ich im Wagen seines Fahrrades und lasse mich durch den Park chauffieren.

image

Er sprudelt über mit seinen Informationen , welche bekannten Filme im Park gedreht wurden. Von Madagaskar bis hin zu Harry und Sally. Wen er wüsste , das ich nicht einen einzigen davon gesehen habe 🙂
Der Park ist wirklich wundervoll und ich genieße den Ausflug und seine Komplimente zu meinem (schauerlichen ) englisch.
Überall blüht es, Musiker singen und spielen was das Zeug hält und die Sonne scheint dazu. Fast zu kitschig , um wahr zu sein

imageimageimage

Ich habe keine Lust, mich jetzt in das laute Midtown zu werfen und so kaufe ich eine 7 Days Metrokarte und steige in die Linie B Richtung Greenwich Village. London verwöhnt bin ich kurz irritiert , das es hier weder digitale Anzeigen noch Ansagen in der Bahn gibt und so versuche ich an den Haltestellen schnell zu erfassen , wo wir uns befinden. Instinktiv erwische ich die richtige Haltestelle und bin mitten drin im zauberhaften Greenwich Village. Der Name ist Gesetz. Was für ein zauberhaftes , verträumtes Viertel mit kleinen Geschäften , den braunen Häusern mit den gusseisernen Feuertreppen und ganz viel Grün.
Das fällt mir übrigens schon den ganzen Tag auf. Selbst auf dem Broadway gibt es überall kleine , liebevoll angelegte Oasen , in denen riesige Tulpen blühen. Man hat fast das Gefühl , die Stadtverwaltung liebt ihre Stadt.

Und ich habe den Eindruck , Fußgänger haben hier tatsächlich Vorfahrt. Schon gestern Abend bin ich fast schlafwandlerisch über jede Straße spaziert, während die Autos an der Ampel auf freie Fahrt warteten. Das ist auch heute so Selbst von der Hektik , vor der mich alle gewarnt haben , merke ich nichts. Meine eigene Ruhe ? May be 🙂

Natürlich bin ich hier auch auf den Spuren von Sex and the City unterwegs. Mein erster Anlaufpunkt ist die Magnolia bakery, in der Carry und ihre Freundinnen so manche Cupcakes verspeist haben. In Wahrheit ist dies eine Minibäckerei und der Tisch davor wohl eher dem Drehbuch geschuldet.
Als nächstes biege ich in die Perry Street ein. Wunderbar diese Häuser mit ihren bunten Vorgärten und den blühenden Bäumen davor. Nur die Nr. 66 sieht eher verlassen aus. Nachdem hier selbst Reisebusse hielten und sich Tausende von Touristen auf den braunen Stufen , die Carry so berühmt gemacht hat, haben fotografieren lassen, ist das Haus verwaist. Wem kann man es verdenken ?

imageimageimage

Ich höre eine Weile einer amerikanischen Reiseführern zu, die zu berichten weiß , das man hier um die 6000 Dollar pro Monat Miete bezahlt. Na das nenn ich mal ein angesagtes Viertel.

Es ist nach 13 Uhr – Time for Lunch. Beim Italiener um die Ecke nehme ich an einem Sonnentisch Platz , um rüde gefragt zu werden , ob ich denn reserviert habe. Habe ich natürlich nicht und schon finde ich mich im Schatten wieder
Auch nicht schlimm, so vertrage ich wenigstens das Glas Weißwein zu meiner Pasta besser 🙂

Nach dem Essen geht es weiter ins angesagte Meatpacking Viertel. Früher wurde hier tatsächlich Fleisch verarbeitet Heute finden sich hier angesagte Boutiquen und schöne Restaurants und Cafés.
Selbst Google hat hier sein New Yorker Büro eröffnet.

image
Und ein letztes Mal sei mir der Schlenker zu SatC erlaubt, denn hier im Viertel wohnte Samantha und genau das passte ausgesprochen gut zu ihr.

Nur eine Hauptstraße ist noch zu überqueren und ich bin im Riverside Park – ein Streifen am Hudson River , der zum flanieren , joggen oder Radfahrer einlädt und einen genialen Blick auf downtown und auf das neue One World Trade Center gewährt.

image

Weiter geht es zum Chelsea Market. In dem großen Backsteingebäude gibt es neben Cafés und Lebensmitteln auch sehr viel schönes Kunsthandwerk und natürlich Schmuck. Und so schlägt die kleine Elster in mir wieder zu. Ein Ring und ein Armreif , passend zu den Lieblingsteilen , deie ich heute auch trage , müssen mit (damit ist das Thema Tiffany vom Tisch, der Armreif besitzt auch kleine teure funkelnde Steinchen… ) Ich kaufe ihn von einer Bayerin, die vor 18 Jahren nach NY ausgewandert ist. Ihre Empfehlung für meine nächste Station ist die direkt über dem Chelsea Market verlaufende High Lane. Früher eine Hochbahn ist dies nun ebenfalls ein Park und ein echter Publikumsmagnet. Die Gleise sind mit Blumen bepflanzt und von hier oben hat man auch einen spektakulären Blick. An dem Einstein Motiv gerate ich in eine lustige Fotosession , von der ich mich anstecken lasse. Resultat nachstehend.

image

Mein nächstes Ziel hat sich ein wenig versteckt und so dauert es ein Weilchen , bis ich am Washington Square Park ankomme. Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Sehr französisch mutet es hier an mit einem Triumphbogen und einem Brunnen , der auch aus dem Jardin de Luxembourg ebenfalls in Paris stammen könnte. Ich suche mir einen sonnigen Platz auf den unzähligen Bänken und genieße den Auftritt von Marquese Marc , der kraftvoll und sehr angenehm neben aktuellen Titels aus den Charts „New York , New York “ und „My way‘ singt.
Habe ich schon erwähnt , wie wunderbar kitschige Momente sein können ? 🙂

imageimageimage

Die Uhr geht auf 19 Uhr zu. Der Akku meiner Kamera ist alle und mein eigener fast aufgebraucht. Eigentlich wollte ich noch nach Little Italy und Chinatown , doch die Vernunft sagt mir , dass eine Pause für Körper und Geist angesagt ist. So entscheide ich mich , zurück zum Hotel zu gehen , um aufzutanken und vielleicht noch einmal loszuziehen. Ich finde den Weg ohne Stadtplan und bin stolz wie Bolle. Schnell noch ein paar Flaschen Wasser im Seven Eleven eingepackt und dann endlich Beine ausgestreckt. Gleich gehe ich wieder los , gleich. … oder – Morgen ist auch noch Tag ….

image

Downtown Manhattan

Heute stehe ich schon 8 Uhr mit meiner Daunenjacke vor dem Hotel Es ist kälter als an den Vortagen , doch immerhin regnet es nicht. Frühstück bei Starbucks – das geht übrigens noch deutlich schneller als gestern – 50 Meter von meinem Hotel entfernt befindet sich die nächste Filiale. So zahlt es sich aus , das ich am Vorabend mal noch einen kleinen Around Check gemacht habe. Und ja ihr habt es sicher vermutet , ich bin gestern Abend nur noch faul in meinem Minizimmer geblieben

Beim ersten Kaffee des Tages lege ich mein Programm fest. Erstes Ziel : downtown.
Direkt um die Ecke befindet sich eine Metrostation und so stehe ich bald an der Cityhall . Eine Reihe von imposanten Gebäuden vom Anfang des 19. Jahrhunderts säumen einen Park. Eines davon fällt mir sofort ins Auge und ich weiß , ohne im Reiseführer nachschlagen zu müssen , das ist das Woolworth Building . Gerd , danke für den Tipp. Der Wolkenkratzer aus dem Jahre 1913 kommt definitiv in meine Top 3 der schönsten Skyscraper. Es bleibt dabei , für mich haben die alten Wolkenkratzer deutlich mehr Atmosphäre und Ausstrahlung als die neuen Glas -und Spiegelpaläste. . Und seit versichert , hier hat man den direkten Vergleich 🙂

image

Auf meinem weiteren Weg liegt die St. Pauls Chapel. Nach dem Attentat am 11.September 2001 diente die kleine Kapelle als Sammelstelle für die Nothelfer und ich bekomme das erste Mal am heutigen Tag Gänsehaut

Zwei Blocks weiter entdecke ich zwischen den Hochhausschluchten die kleine Trinity Church. Zeit für eine Kerze
Besonders beeindruckt mich der direkte angrenzende Friedhof. Mandelbäume und bunte Tulpen blühen um die Wette und geben dem Ort etwas fröhliches
Und überhaupt glaube ich , diese Jahreszeit ist die schönste , um die Stadt zu entdecken

imageimageimage

In der Wallstreet direkt um die Ecke – und von mir erstmal von allen Seiten eingekreist , hier klappt es mit der Orientierung nicht so super , befindet sich die New Yorker Börse , seit dem 11. September leider für die Öffentlichkeit gesperrt und gut bewacht. So sammeln sich die Menschen direkt gegenüber vor dem Federal Hall National Memorial und lassen sich vor George Washington , dem ersten Präsidenten der USA , fotografieren.

imageimageimage

Eigentlich ist mein nächstes Ziel Ground Zero, doch schon seit meinem Besuch in der St. Pauls Cathedral lässt mich ein beklemmtes Gefühl nicht wirklich los.
Zur Orientierung suche ich das sonst immer präsente One World Trade Center zu entdecken , doch die Wolkenkratzer lassen keinen Blick zu. So entferne ich mich immer mehr von dem Komplex und stehe eher mehr zufällig am Battery Park , hier legen die Fähren zur Freiheitsstatue ab. So ändere ich kurzfristig meinen Plan und setze über , obwohl ich die Lady doch schon gern in der Sonne strahlen hätte sehen wollen. Als ob das Universum mir mal wieder zugehört hat , reißt der Himmel auf und sowohl die Insel Manhattan als auch Lady Liberty präsentieren sich von ihrer schönsten Seite.

imageimage

Ich umrunde einmal die kleine Insel und hören mir dazu per Audioguide die Geschichte der Freiheitsstatue an
Vor meinem Abflug hörte ich einige warnende Stimmen , dass die Statue kleiner wäre als gedacht. Das kann ich nicht bestätigen, imposant steht sie seit 1876 auf ihrem Podest , 46 m hoch und 226 Tonnen schwer und verkündet Unabhängigkeit und Freiheit

Ich verspüre leichten Hunger und gönne mir eine Portion Fisch und Chips
Keine Sorge , die hab nicht aufgegessen und die nächsten zehn Jahre ist mein Bedarf nun auch gedeckt.

image

Über Ellis Island , der Insel die zwischen 1892 und immerhin 1954 !! als Quarantänestation für Einwanderer aus der ganzen Welt, geht es zurück nach Manhattan.
Eine Gruppe von Jugendlichen , vielleicht ein bisschen arrogant, präsentierten im Battery Park perfekten Breakdance. Ich wusste gar nicht, das der noch in ist.

imageimage

Von hier aus ist das neue komplex des WTC gut zu erkennen und ich begebe mich auf den Weg. 541 m hoch ist das neue Gebäude – eine neue amerikanische Rekordhöhe und die verspiegelte Fassade glänzt im Sonnenlicht. Der Turm wird von mehreren neuen Gebäuden ergänzt , die einen ganz neuen komplex ergeben , der wohl erst endgültig in 2020 fertiggestellt sein wird. Doch schon heute ist vor allem das One World Trade Center sehr imposant anzusehen und es scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite fasziniert mich der Bau , auf der anderen Seite stoßen mich Größe und die kühle Fassade ab.

image

Dann stehe ich an Ground Zero. Zwei große Brunnen mit Wasserfall und einem alles verschlingenden Loch in der Mitte symbolisieren stehen jeweils auf den Grundrissen der Zwillingstürmen. Rundum auf Stahlplatten sind die Namen all der Menschen , die hier ums Leben gekommen sind , eingraviert. Ich halte inne und erinnere mich. Genau wie jeder der den 11. September 2001 erlebt hat , weiß ich noch genau, wo ich war und mit was ich gerade beschäftigt war, als die Nachricht von dem Terroranschlag kam. Danach stand das Leben still und insbesondre an dem Ort , wo ich mich gerade befinde , war nichts mehr wie zuvor. Und heute stehen Hunderte von Menschen hier und machen lachend selfies vor Ground Zero. Bin ich zu hart ? Ist es nicht genau das , was wir tun sollten – uns vom Terror nicht unterbekommen lassen ? Oder ist es einfach mangelnder Respekt vor den Toten ? Ich mag es nicht beurteilen und verlasse nachdenklich diesen Ort. Die Bäume ringsum haben sich in ein zarten Grün gekleidet und irgendwie symbolisiert dies für mich Hoffnung und Neubeginn.

Und so geht auch mein Tag weiter. Nach einer kurzen Pause will ich mir zumindest einen kleinen Shoppingausflug gönnen und tauche ein in das Designer Outlet Century 21. Die Auswahl ist wirklich beeindruckend und die Angebote auch , doch gibt es hier keine Möglichkeit zum anprobieren. Das rettet meine Kreditkarte. Gottseidank. Eine Stunde in diesem Kaufhaus haben mein Bedarf an überfüllte Läden auch echt gedeckt.
Doch zum Times Square will ich trotzdem noch. Ich habe einen Gefallen versprochen , den ich gern einlösen möchte.
Also ab in die Metro zur Central Station.

Am Times Square ist im wahrsten Sinne die Hölle los und ich erledige kurz meinen Weg. Dieser Platz gehört definitiv nicht zu den von mir bevorzugten.

Einmal mit der Metro umsteigen und ich nehme mir kurz die Zeit , mich im Hotel umzuziehen und frisch zu machen
Und schon geht es wieder los. Mit der Metro zum Centralpark. Das Guggenheim Museum sehe ich leider nur noch von außen , es hat bereits geschlossen , denn es ist schon nach 19 Uhr. Ein kurzer Abstecher in den Central Park und ich stehe vorm Metropolitan Museum. Um diese Uhrzeit gibt es keine Schlangen mehr und schon bin ich drin. Ich geb es ja ehrlich zu. Eine der Gründe für meinen Freitag Abend Besuch ist das angekündigte klassische Konzert auf der Galerie. Dazu Cocktails und Häppchen. , ein bisschen dekadent – ich weiß . Dafür werd ich auch bestraft, die Galerie ist komplett überfüllt. Die Gäste sitzen an Tischen und ignorieren die Musik des kleinen Orchesters , das komplett akustisch untergeht.

imageimageimage
So schnappe ich mir einen Audioguide und stelle schnell fest , das Museum überfordert mich. Viel zu groß – auf 130.000 qm zeigt es seine Schätze von der Antike bis zur Gegenwart – stürzt es mich auf mich ein. Hier braucht man einen guten Plan, was man konkret sehen möchte . Den hab ich nicht und so streife ich durch die Räume und bewundere die Architektur.

imageimage
Als ich wieder auf der Straße stehe gönne ich mir erst einmal einen Hotdog
Kunst macht hungrig.

Auf zum vermeintlich letzten Punkt meines heute doch schon sehr langen Tages
Und da ich mit meinem 3 Dollar Hotdog mein Tagesbudget geschont habe, schnappe ich mir ein Taxi zum Rockefeller Center. Vorbei an allen exklusiven Marken , die die 5 th so zu bieten hat
Am Ticketschalter vom Top of the Rock – der Aussichtsplattform in der 67. Etage bin ich allein und strecke mit einem Gefühl von alles richtig gemacht meinen New York Pass vor. Ich weiß gar nicht wieso immer alle von langen Schlangen erzählen , man muss nur wissen , wann man kommt. Mein Hochgefühl hält keine Minute an – meine Besuchszeit auf dem Dach des Gebäudes wird mit 22 Uhr festgelegt. Ups – Hochmut kommt vor dem Fall. Was mache ich denn jetzt noch 1 1/2 Stunde ? Das Universum hat Mitleid mit mir. In der Weinbau auf der anderen Seite ist noch ein Platz an der Bar frei und so gönne ich mir einen chardonnay und schreibe schon mal in meinen Blog. Die Zeit vergeht schnell und ich stehe am Fahrstuhl Aber auch das ist nicht ganz so einfach. Zuerst komme ich mit da 50 anderen Besuchern ins Obergeschoss zur Sicherheitskontrolle ( Das gab es heute schon mal , bevor man auf die Fähre nach liberty Island kommt – das Sicherheitsbedürfnis der Amerikaner ist sehr stark zu spüren ). Und dann geht es in langen Schlangen zum Fahrstuhl auf das Dach. Das hört sich jetzt länger an , als es gedauert hat und dann war es geschafft: das Empire State Building und die glitzernde Stadt lagen in ihrer ganzen Pracht vor uns. Schnell ein paar Fotos geschossen

imageimage

Ob ich mir das gleiche Procedere am Tag noch einmal antue, um auf das Dach vom Empir State Building zu kommen, weiß ich jetzt noch nicht. Jetzt will ich nur noch in mein Bett.
Noch einmal ins Taxi investiert und dann verschwinde ich in mein kleines Zimmerchen. Gute Nacht New York ….

Brooklyn

Der Tag begrüßt mich mit strahlendem Sonnenschein. Beim Frühstück – natürlich Starbucks – schreibe ich mein gestriges Reisetagebuch. So ist es schon fast 10 Uhr als ich starte. Das Wetter lädt zu einer Bootstour rund um Manhattan ein und ich schlendre zur Metrostation Richtung Uptown. Die ist heute geschlossen, man soll doch erst in Richtung Downtown fahren und dann an der nächsten Haltestelle die Richtung wechseln. Darauf habe ich keine Lust und so beschließe ich , die 15 Blocks zu Fuß zu laufen und nehme Kurs auf die 5th Avenue. Ein paar Blocks weiter komme ich am Empire State Building vorbei. Vielleicht doch kurz hoch auf die Aussichtsplattform ? Das Wetter ist einfach zu schön und schon stehe ich in der Schlange und dann in der nächsten und dann in der nächsten. Sicherheitscheck , Kartenverkauf , Fahrstuhl bis zur 80. Etage. Die letzten 6 Stockwerke steigen wir die Treppe hoch. Wartezeit am Fahrstuhl 20 min.
Ich stelle mir kurz vor , wie die Geschichte in Schlaflos in Seattle verlaufen wäre, wenn sich die Protagonisten dem gleichen Prozedere unterzogen hätten. Ein Happyend hätte es wohl ganz sicher nicht gegeben.
Endlich habe ich die Plattform erreicht und die Stadt liegt weit ausgebreitet vor mir.
Das One World Trade Center wie ganz downtown haben sich noch vornehm in Nebel gehüllt, aber meiner Lieblingsgebäude strahlen um die Wette :

imageimageimage

Gut eine Stunde später stehe ich wieder auf der Straße und entscheide, dass die Zeit für eine Bootstour jetzt doch zu kurz wird
Immerhin soll der Tag heute Brooklyn gehören
Schon sitze ich wieder in der Metro und fahre zur Brooklyn Bridge
Oberhalb des Autoverkehrs befindet sich der Weg für Radfahrer und Fußgänger. Knapp 2 km lang ist der Weg von Downtown nach Brooklyn. Mir kommt er viel länger vor , denn fast minütlich drehe ich mich um, um die sich ständig verändernde Skyline von Manhattan zu bewundern.
Übrigens hier einmal der direkte Vergleich zwischen alt und neu. Woolworth Building und One World Trade Center. Jeder mag seinen Favoriten selbst bestimmen 😉

image

Auch die Brücke selbst ist ein architektonisches Wunderwerk und verleitet mich zu Dutzenden von Fotos.

imageimageimage

Auf der anderen Seite angekommen, folge ich dem Hinweis im Reiseführer und geh hinunter zum Brooklyn Bridge Park.

image
Hier sauge ich die großartige Skyline von Manhattan und die Schönheit der Brooklyn Brigde förmlich auf. In einem Parkrestaurant gönne ich mir einen Lachsburger und ein Bier und genieße diesen Moment.
Wenn es in Greenwich Village noch nicht passiert ist , so ist es doch spätestens jetzt um mich geschehen. I love New York

image
Um es mit Faust zu sagen : Augenblick verweile , du bist so schön. Naja oder so ähnlich. Ich würd so gern die Zeit anhalten , doch andererseits hat Brooklyn ja doch noch mehr zu bieten. Ich hol mir einen Kaffee to go und spaziere durch DUMBO. Down under the Manhattan Brigde Overpass. Naja ein ziemlich aufgedrehter Name , aber das Viertel ist sehenswert.
Ich habe die Größe von Brooklyn total unterschätzt , immerhin wäre es mit 2,5 Mio Einwohnern die viertgrößte Stadt der USA , und ich sehe ein , das der Weg zu meinem nächsten Ziel – dem botanische Garten – nicht einfach mal so zu Fuß zu erreichen ist.

Meine Metrowochenkarte – die hat sich echt schon bezahlt gemacht – funktioniert auch hier.

image

Ich erwische auf Anhieb die richtige Richtung – mein schlafwandlerischer Orientierungssinn verblüfft mich immer wieder aufs neu – und kurze Zeit später steige ich am Botanischen Garten aus. Die Idee , diesem heute einen Besuch zu machen , hatten neben mir noch zwei , drei(tausend ) andere. Eine endlose Schlange steht am Ticketschalter an. Der Eintritt ist im New York Pass inklusive und nachdem das mit der fastlane im Empire State Building leider nicht geklappt hat , versuche ich einfach nochmal mein Glück , zücke meine Karte und – bin drin. Sofort verstehe ich , warum sich soviele Menschen für den Besuch entschieden haben.
Ich behaupte , außerhalb von Japan , ist dies die umfangreichste und damit phantastischste Kirschblüte ever. Es ist GROßARTIG , unbeschreiblich , atemberaubend und wenn ich hier sowieso nicht schon so wenig quatschen würde , wäre ich einfach mal sprachlos.
Seht selbst ( und das ist ein Bruchteil der Fotos , die ich gemacht habe , ich könnte Alben damit füllen …. ).

imageimageimage
Als nächsten breiten sich Beete, was schreib ich , Felder von Tulpen in allen Farben von hell bis dunkel gepflanzt , vor mir auf und erinnern mich an den Keukenhof in Holland. Überhaupt ist hier alles sehr liebevoll angelegt. Teilweise nach Vorbildern englischer Gärten , das es eine helle Freude ist. Blumen – und Pflanzenfreunden geht hier das Herz auf.

imageimageimage

Irgendwann ist dann doch die Zeit des Abschiedes gekommen. Ich bummle noch ein bisschen durch das angrenzende Viertel , das im Reiseführer mit dem Berliner Prenzlauer Berg verglichen wird. Doch irgendwann werde ich fussmüde und fahr zurück zur Brooklyn Brigde.

Knapp 2 Stunden Zeit noch bis zum Konzert auf dem Kahn neben der Brooklyn Bridge. So schickt mich das Universum in eine kleine Weinbar, in der ich leckere italienische Pasta esse und deutschen Riesling dazu trinke – zur Hälfte des Preises in Manhattan und schon mal ein bisschen Tagebuch tippe
Bisher war der Tag einfach nur großartig !!!

Etwas zu frühe komme ich auf dem Knzertkahn „bargemusic“ an. Für das Kammermusikkonzert habe ich mir schon von Deutschland aus eine Karte gekauft. Die beiden Pianisten sind noch bei der Probe. Der Raum ist spartanisch eingerichtet und wohl auch schon etwas in die Jahre gekommen , aber er hat Atmosphäre. Auf meinem Platz in der zweiten Reihe liegt das Programm , mein Name handschriftlich darauf geschrieben – fast familiär. Hinter der kleinen Bühne befinden sich große Fenster mit Blick auf downtown Manhattan. Der offene Flügel versperrt zwar den Blick auf das World Trade Center , doch das hab ich schnell vergessen , so fasziniert bin ich von den beiden Pianisten , die auch nicht mehr ganz jung , doch ganz in ihrer Musik aufgehen.
Der Kahn schwankt leicht mit dem Klavierspiel und die Akustik ist bemerkenswert.
Auf dem Programm stehen zunächst Beethoven , Schumann und Brahms – wie passend. Lustig die kurze Einführung zu Schumanns Bilder aus dem Osten. Das habe nix mit Orient zu tun, was wohl als weit verbreitet gilt. Schumann ist ja in Zwickau geboren und das läge ja in ostdeutschland. Ich geh mir große Mühe , nicht laut zu lachen. Aber die Musik ist großartig. Beschwingt und passend zu meinem Tag.

imageimage

Nach der Pause , die wir alle draußen auf der Terrasse verbringen und die großartige Skyline fotografieren, geht es amerikanisch weiter Zunächst zeitgenössisch mit Eric Ewazen, von dem ich noch nie etwas gehört habe und leicht skeptisch die Musik erwarte : Cloud Forest lautet der Titel und ich bin äußerst angenehm überrascht. Zum Schluss Bernstein und danach tobender Applaus. Was für ein wunderbares Konzert.

Nach Manhattan zurück gönne ich mir ein Taxi. Den Alternativen zu Fuß zurück oder mit der Metro bin ich grad nicht so zugewandt und so bin ich schnell im Hotel. Der Tag soll nicht zu Ende gehen und so sitze ich hier mit einem Glas Rosé an der Bar .
Das Leben ist schön 🙂

imageimage

I’m not alone

I‘ m never alone

Strahlender Sonnenschein. Frühstück nicht bei Tiffany, dafür bei Starbucks und der vierte Tag beginnt.
Ich habe mich dazu entschlossen , einen Gottesdienst in Harlem zu besuchen, um ein bisschen von der Atmosphäre und dem Spirit mitzunehmen.
Die mächtigste und wichtigste Kirche von Harlem ist die Abyssininan Baptist Church.
Außerdem ist sie bekannt wegen ihres Gospelchores und so mache ich mich auf den Weg dorthin Schon von weitem sehe ich die Menschenmenge, die Einlass begehrt zum Sonntagsgottesdienst. Offensichtlich wurden Einlasskarten verteilt. Eine Frau bettelt eine der Ordnerin um 2 Karten an. Ihr Mann habe Geburtstag und wünscht sich so sehr, dem Ereignis beiwohnen zu dürfen. Rüde wird sie abgewiesen , warum sie denn dann so spät kämen. Kopfschüttelnd wende ich mich ab, das ist nicht meine Vorstellung von einem Gottesdienst.

Direkt um die Ecke befindet sich die kleine Gemeinde der Mother African Methodist Episcopal Church, deren Pfarrer mich freundlich begrüßt und zu meinem Platz in der Kirche begleitet. Die wenigsten hier scheinen wirklich zur Gemeinde zu gehören. Ich denke kurz darüber nach , wieder zu gehen. Ringsum mich klicken die Handys und Kameras. Aus Respekt vor dem Pfarrer und auch ein bisschen aus Neugierde bleibe ich sitzen. In den vorderen Reihen sitzen die schwarzen , schönen Frauen der Gemeinde. Männer entdecke ich wenige.
Dann beginnt der Gottesdienst mit einem gemeinsamen Lied, Der Pfarrer begrüßt uns mit den Worten „Beginnt den Tag mit einem Lächeln und begrüßt eure Nachbarn. “ und so gehen die Mitglieder der Gemeinde durch die Reihen und schütteln uns die Hände und auch wir begrüßen die hinter, vor und neben uns -eine schöne Atmosphäre entsteht.
Den Pfarrer scheint es nicht zu stören , das so viele Touristen in seiner Kirche sind. Er begrüßt die verschiedenen Nationalitäten. Spannenderweise kommt der größte Anteil aus Frankreich und Italien. Neben mir sitzt eine Kanadierin. Für Germany hebt neben mir nur einer seine Hand.
Nach den Ankündigungen ist Zeit für den Gospelchor. Es herrscht eine fröhliche Atmosphäre , alle klatschen mit , der Pfarrer wiegt im Takt mit und zum Schluss stehen wir alle vor Begeisterung auf. Der letzte Song hieß I m not alone – und so fühle ich mich auch in diesem Moment.
Dann kommt die Predigt. Es geht um das gefangen sein im Alltag ,darum negative Energie umzuwandeln und sich jeden Tag neu herauszufordern. Letzteres tut er auch mit voller Kraft. Der Pfarrer hat ein Mikro , aber er hätte es auf keinen Fall gebraucht. Er steigert sich in eine Art Ekstase, die ungefähr eine halbe Stunde dauert. Die eigene Gemeinde geht voll mit , es wird genickt , geklatscht und beigepflichtet. Dann ist es vorbei , der Pfarrer ist erschöpft und ehrlich – ich bin es auch und genieße die Stille auf der Straße.

image

Es ist warm geworden, fast zu warm für ausgedehntes sightseeing und so lasse mich ein wenig treiben. Am beeindruckenden City College of New York vorbei zum Trinity Church Cemetry, einem der ältesten und berühmtesten der Stadt. Je tiefer ich in den Stadtteil Harlem eindringe, um so weniger Touristen sind zu sehen. Es wird fast überall Spanisch gesprochen. Eine andere Welt.

image
Am Morris Jumel Mansion, ein schön restauriertes historischen Herrenhaus, das wohl eher in die Südstaaten passt und heute ein Museum ist, gönn ich mir im Schatten eine Pause. Direkt daneben befindet sich eine Reihe von zweistöckigen Bürgerhäusern im Kolonialstil. Man könnte meinen , Scarlett O Hara kommt gleich die Treppe hinunter. Stattdessen repariert ein Mann seine Türklingel …

imageimage

Ich habe komplett die Zeit vergessen und schon ist es Nachmittag Eigentlich sollte man an einem solchen Tag ans Meer fahren , aber der Blick auf die Karte desillusioniert mich – das ist wirklich zu weit.
So fahre ich zurück nach Midtown – die MoMA wartet auf mich.
Am Broadway kaufe ich mir schnell ein Cookie, das Frühstück ist echt schon lange her, und bin ein bisschen empört über den Preis. 4 Dollar für einen Keks, das ist schon heftig. Na gut , die Kilokalorien entsprechen sicher einer ganzen Mahlzeit 🙂

Zum erstenmal verwechsle ich die Hausnummer 11 mit der 11.street und wundere mich , warum ich mich so weit vom Broadway entferne. Auf der Karte war die MoMA viel zentraler eingezeichnet.
In einem Straßencafé frage ich nach. Alle diskutieren und schicken mich in die genau andere Richtung. Als ich ein bisschen vor mich hin maule , heißt es , das ist doch nicht so schlimm , es wäre ja ein sonniger Tag. Die haben gut reden und vermutlich noch keine 15 km in den Füßen.
Aber es nützt ja nix. Wie hieß es doch heute Morgen : Beginn den Tag mit einem Lächeln.

Spät komme ich bei der MoMA an. Der Vorteil ist , auch hier hat der große Besuchersnsturm schon nachgelassen. Der Nachteil : ich muss mich beschränken. Die Ausstellung umfasst 5 Etagen. Ich entscheide mich für die Malerei von 1880 bis 1940 und freue mich , viele alte Bekannte an den Wänden zu entdecken , die ich schon in Berlin gesehen habe, als die MoMA zu Besuch war.
Völlig irritiert bin ich vom ständigen Kameraklicken. Viele fotografieren jedes Bild Ein Japaner läuft mit seinem Handy von Kunstwerk zu Kunstwerk – ohne hinzuschauen fotografiert er jedes Bild.
Was mag das für einen Sinn haben ? Ein Katalog wäre sicher geeigneter. Absolut abstrus wird es , als zwei Mädchen ein Selfie vor einem Klimt machen. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu konservativ.
Viel zu spät entdecke ich den wunderschönen Skulpturengarten im Erdgeschoss, denn schon schließt das Museum. Die MoMA muss unbedingt auf meinen To do Zettel für meinen nächsten Besuch in NYC

imageimage
Ich bin entspannt genug für den Times Square. Auf den Ruby Red Stairs – einer Bühne mitten auf der Straße sitzen die Menschen und hören jungen Musikern zu , die sich hier für einen guten Zweck präsentieren. Teilweise sind wirklich beachtliche Stimmen dabei. Leider bin ich schon fast zu spät und erlebe nur noch wenige der Talente. Die Musik ist vorbei , die Menschen aber bleiben sitzen und bestaunen das quirlige Treiben und die bunten Leuchtreklamen am Times Square
Ich sitze mittendrin und schreibe diese Zeilen. Kaum zu glauben , das ich morgen schon zurückfliege …

image

Irgendwann kann nicht mehr sitzen und auch der Hunger treibt mich an.
An der 6th, Ecke 53. gibt es bestes Streetfood. Hier haben die Halal Guys ihren Stand , der immer dicht umlagert ist. Die Empfehlung habe ich schon von zu Hause mitgenommen Lieben Dank dafür. Mit meinem Teller Falafel of Rice setze ich mich wie alle anderen auf den Rand des Blumenkastens – eine gute Wahl.

Schon einmal so weit oben auf der 5th kann ich eigentlich noch kurz bei Tiffany vorbeischauen. Gut , das ich mir keinen Kaffee dafür gekauft habe , für die sehr übersichtliche Auslage hätte wohl ein Espresso gereicht. Zu Zeiten von Holly Golightly gab es da sicher mehr zu sehen.

image

Nächste Ecke der AppleStore 24h/7d. Das hat mir zwar schon mein Reiseführer im Central Park erzählt. Geglaubt habe ich das nicht , aber jetzt steh ich drin , Sonntag Abend 21 Uhr. Oh mein Gott, New York ist schon ein bisschen drüber oder Apple oder beide ?

Zeit für einen letzten Wein an der Bar im Hotel. Und da das hier so einfach ist , mit dem „Taxi“ rufen und auf die Straße laufen , sitze ich jetzt also hier und stoße an – auf die Stadt , auf das Leben und auf das, was noch kommt …

The End

Strahlender Sonnenschein (ich weiß , ich wiederhole mich ) der Tag verspricht heiß zu werden.
Ich checke zeitig aus , gebe meinen Koffer zur Aufbewahrung an der Rezeption ab und bestelle für heute Nachmittag das Taxi zum Flughafen.

Letztes Bagelfrühstück bei Starbucks. Heute wird irgendwie alles erst einmal das letztemal sein.
Ich überlege, wie ich die nächsten Stunden verbringen möchte. Downtown East stand noch auf meinem Programm. Mit der Metro fahre ich nach Soho. Hübsche Cafés und interessante Boutiquen säumen die Straßen. Es ist noch zu früh, die Geschäfte haben geschlossen. Gut für die Kreditkarte :-). An das Viertel schließt sich direkt „Little Italy“ an und little meint hier auch wirklich klein. Längst hat Chinatown sich ausgebreitet, die Viertel mischen sich , auch wenn sie streng gekennzeichnet sind

imageimage

Spätestens ab der Canalstreet taucht man ein in die asiatische Welt.

image
Am Fuße der Manhattan Brigde befindet sich der Mahayana Buddhist Temple, dem größten buddhistischen Temple in New York. Doch bevor ich Buddha einen Besuch abstatte, reizt mich die Brücke , die den Fluss zwischen Manhattan und Brooklyn überspannt. Längst nicht so schön wie die Brooklyn Brigde – direkt neben mir tobt die Metro und die Schnellstraße vorbei, der Fußweg ist mit einem Gitterzaun zum Fluss gesichert, aber der Weg erfüllt meine Hoffnung: ein letzter Blick auf die Brooklyn Brigde und auf das Ufer von Downtown. Noch immer kann ich mich an der Skyline nicht sattsehen.

image
Zurück zum Tempel und zu der goldenen Buddhastatue im Inneren. Ich verweile ein paar Minuten in dem Tempel. Erinnere mich an Thailand über den Jahreswechsel und empfinde Glück und Dankbarkeit über die vielfältigen Erfahrungen meiner letzten Reisen. Mögen noch viele interessante, schöne und prägende Reisen hinzukommen.

image

Ich bummle durch die Straßen von Chinatown. Mitten drin eine römisch / katholische Kirche. Wer mag diese hier im Viertel besuchen? Direkt gegenüber ein kleiner Stand mit einem Uhrmacher. Kurz entschlossen reiche ich ihm meine Uhr , deren Verschluss sich immer wieder öffnet und den zu Hause bisher niemand so recht reparieren konnte. Der Mann nickt , verlangt 6 Dollar und gibt die Uhr offensichtlich seinem Sohn zur Reparatur. Ich halte eine Weile die Luft an, die Uhr ist eine wertvolle Erinnerung und gehört zu mir – und schon bekomme ich sie wieder. Das Verschlussteil ist in Windeseile ausgetauscht , alles gut. Vertrauen zahlt sich aus.

Am nächsten Stand gibt es frische grüne Kokosnüsse. Ich bitte die Verkäuferin , mir eine zu öffnen. Einen Strohhalm gibt’s auch und ich bin ganz schön stolz , wie gut ich dann doch mit meinem Englisch klar komme – und …. steige in die falsche U Bahn ein. Eigentlich wollte ich dem Shopping noch eine Chance geben Gehört nicht , einmal bei Macys gewesen zu sein, zu einem New York Besuch dazu ? Aber das hat Universum hat wohl andere Pläne mit mir, es dauert eine ganze Weile bis ich im richtigen Zug in der richtigen Richtung sitze. Langsam beginnt die Zeit gegen mich zu arbeiten und ganz ehrlich , so richtig Lust zum shoppen hab ich auch nicht. So verschaffe ich mir einen kurzen Überblick , kann an einem Paar schwarzen Lackpumps nicht vorbeigehen und stehe wieder auf der Straße. Der Tag ist einfach zu schön , um ihn im Kaufhaus zu verbringen.

Schnell mit der Metro zurück zum Madison Park. Die letzte Fahrt mit meiner Wochenkarte klappt reibungslos und schon stehe ich wieder dort , wo vor knapp 5 Tagen mein Besuch begann. Ich kaufe mir wie so viele andere Streetfood am Stand – Hummus und Falafel, setze mich in die Sonne und staune einmal mehr das Flatiron Building an.

image

Es ist heiß geworden , den Kirschblüten sieht man die Hitze schon an und die Tulpen sind weit aufgeblüht. Noch ein paar wenige Tage und die Pracht wird vorbei sein. Für morgen ist Regen angesagt. Es war die beste aller Reisezeiten für meinen Trip nach New York.

Der Portier bringt mich und meinen Koffer zum schon vor dem Eingang wartenden Taxifahrer Time to say goodby. Oder lieber – see you soon?
Es ist verrückt , obwohl die Tage randvoll gefüllt waren und ich sicher mehr als 100 km zu Fuß unterwegs war , fühle ich mich total entspannt und sogar ein bisschen erholt. Die Stadt hat mich an ihrer Energie teilhaben lassen.

image

Und so sitze ich nun auf dem Flughafen JFK und lasse die Tage noch einmal Revue passieren. Mein Reisetagebuch hilft mir dabei. Ich bin froh darüber , die Spiegelreflexkamera dabei gehabt zu haben. Auch wenn meine Schulter ihr Gewicht so manches Mal verflucht hat, sind es schöne Erinnerungen geworden und die Suche nach dem schönsten Motiv hat mir viel Freude bereitet.

Zeit für einen kleinen Rückblick – wirklich nur einen kleinen.
Es war eine tolle Zeit hier. Vermutlich würd ich alles wieder so machen. Das nächste Mal kann ich es etwas entspannter angehen. Dann hat man vermutlich nicht mehr das Gefühl , etwas zu verpassen. Für mich glaub ich , dass ich den Spagat zwischen Plan und entspannten sich treiben lassen, gut gemeistert habe.
Meine Tipps für einen ersten New York Besuch : unbedingt Greenwich Village, auch wenn ich mich wiederhole. Meatpacking District, die Highlane und der River Park. Auch wenn man Manhattan nicht verlassen möchte , einmal über die Brooklyn – Brigde laufen , am besten von Brooklyn nach Manhattan (hin geht es auch prima mit der Metro) , dann hat man die Skyline von Manhattan immer vor Augen. Der Botanische Garten in Brooklyn – insbesondere zur Kirschblüte ein Muss !!! Naja und all die anderen bekannten Sehenswürdigkeiten – aufzählen brauch ich sie wohl nicht. Eins nur : wenn man den Blick über die Stadt haben mag , dann am Tag aufs Empire State Building und nachts auf das Dach vom Rockefeller Center , wegen des Blicks auf das beleuchtete ESB. Den Tipp hab ich vorher auch bekommen – lohnt sich.

Ich bin reich an neuen Eindrücken. Viel mehr kann man wohl in so kurzer Zeit nicht verarbeiten
Jetzt sitze ich entspannt an Bord von Airberlin – höre die vertraut klingende deutsche Sprache und nehme mir einmal mehr vor , endlich mein Englisch zu verbessern. Mein Guide im Centerpark gab mir den Tipp , mit meinen Freunden in Deutschland Englisch zu sprechen. Also : Freiwillige vor.
Jetzt lehne ich mich entspannt zurück : Ready for take off.

PS. Wieder zu Hause, die Bahn streikt, der Verkehr hat sich auf die Autobahnen verlegt.So hab ich mich vom Stau zur Umleitung zum nächsten Stau gekämpft. Welcome at home. Ein bisschen Matsch im Kopf durch den jetlag, aber das gehört wohl dazu. Jetzt noch die letzten Fotos eingefügt, dann ist es so soweit …
Ich werde euch und den Blog vermissen :
THE END

Läuft mit WordPress & Theme erstellt von Anders Norén